150.000 offene Haftbefehle in Deutschland! Überwiegend Ausländer (88%) gesucht!

Berlin, 25. April 2025 – In Deutschland sind derzeit knapp 150.000 Haftbefehle offen, und laut einer aktuellen Analyse des Nachrichtenportals NIUS entfallen 88,3 Prozent davon auf Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Diese Zahlen werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen im deutschen Justiz- und Migrationssystem und heizen die politische Debatte an.

Nach Informationen von NIUS, die auf Daten aus dem Zentralen Fahndungsinformationssystem (ZEFIS) basieren, sind von den rund 150.000 gesuchten Personen lediglich 11,7 Prozent deutsche Staatsbürger. Der überwiegende Anteil der Haftbefehle betrifft demnach Ausländer, wobei die genauen Herkunftsländer in der Meldung nicht spezifiziert werden. Die Delikte reichen von Diebstahl und Körperverletzung bis hin zu schweren Straftaten wie Raub oder Drogenhandel.

Justiz unter Druck Die hohe Zahl offener Haftbefehle deutet auf erhebliche Belastungen der deutschen Justiz hin. Experten sehen die Ursachen in einem Mix aus Personalmangel, komplexen internationalen Fahndungsprozessen und einer gestiegenen Kriminalitätsbelastung. Besonders die Vollstreckung von Haftbefehlen gegen Personen, die sich im Ausland aufhalten, gestaltet sich oft schwierig. „Die Justiz ist überlastet, und die Zusammenarbeit mit anderen Ländern bei der Auslieferung von Straftätern klappt nicht immer reibungslos“, erklärt ein Sprecher des Bundesjustizministeriums.

Politische Reaktionen Die Veröffentlichung der Zahlen hat bereits heftige Diskussionen ausgelöst. Vertreter konservativer Parteien fordern eine Verschärfung der Asyl- und Abschiebepolitik. „Die Zahlen zeigen, dass wir ein Problem mit der Kriminalität von Migranten haben. Wir brauchen konsequente Abschiebung und härtere Maßnahmen“, so ein Sprecher der CDU. Auf der anderen Seite warnen Politiker von Grünen und SPD vor einer pauschalen Stigmatisierung von Ausländern. „Kriminalität ist ein komplexes Problem, das nicht auf die Nationalität reduziert werden darf. Wir müssen die Ursachen bekämpfen, nicht ganze Gruppen diskriminieren“, betont eine Abgeordnete der Grünen.

Kritik an NIUS Das Nachrichtenportal NIUS, das die Zahlen veröffentlicht hat, steht selbst in der Kritik. Beobachter werfen dem von Ex-„Bild“-Chefredakteur Julian Reichelt geführten Medium eine rechtspopulistische Ausrichtung vor, die durch reißerische Schlagzeilen und selektive Berichterstattung die Debatte anheize. Eine Sprecherin der „Gesellschaft für Freiheitsrechte“ (GFF) kritisiert: „Solche Berichte vereinfachen komplexe Zusammenhänge und fördern Ressentiments, statt zur Lösung beizutragen.“

Faktencheck und Kontext Die von NIUS genannten Zahlen konnten bislang nicht unabhängig verifiziert werden, da die Daten aus dem ZEFIS nicht öffentlich einsehbar sind. Zudem bleibt unklar, ob die Statistik auch Personen mit doppelter Staatsbürgerschaft oder langjährig in Deutschland lebende Ausländer umfasst. Experten mahnen, dass die bloße Nennung von Nationalitäten ohne Berücksichtigung sozialer oder wirtschaftlicher Faktoren ein verzerrtes Bild zeichnen könnte.

Ausblick Die Debatte um die offenen Haftbefehle wird voraussichtlich weiter an Brisanz gewinnen, insbesondere im Vorfeld der kommenden Wahlen. Während die einen nach mehr Ressourcen für Polizei und Justiz rufen, fordern andere eine differenziertere Betrachtung von Kriminalität und Migration. Klar ist: Die Zahlen legen strukturelle Probleme offen, die nicht allein durch politische Rhetorik gelöst werden können.

Für weitere Informationen zur Kriminalitätsstatistik verweist das Bundesinnenministerium auf die jährliche Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS), die jedoch keine spezifischen Angaben zu offenen Haftbefehlen macht.


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