Der Absturz der deutschen Automobilbranche zieht immer weitere Kreise. Mit der Insolvenz von „Diepersdorf Plastic Manufacturing“ aus dem fränkischen Leinburg verliert die Industrie einen weiteren Zulieferer – und tausende Beschäftigte blicken in einen Abgrund aus Unsicherheit, Existenzangst und Wut. Das Unternehmen, bekannt für die Herstellung von Kühlergrills und Markenemblemen, steht vor dem wirtschaftlichen Aus. Die Produktion stockt, die Bänder stehen still – und die Stimmen aus der Belegschaft werden lauter. Was bleibt, ist die bittere Erkenntnis: Die nächste Industrie-Ikone fällt – und mit ihr ein weiteres Stück Wirtschaftsstabilität.
Der Niedergang ist längst kein Einzelfall mehr. Erst kürzlich verkündete der Autozulieferer Mahle massive Stellenstreichungen – nun folgt der nächste Schock. Die Branche ächzt unter dem Druck von Transformation, Kostendruck, Absatzrückgang und politischer Unsicherheit. Doch während Manager abtauchen und Strategiepapiere verteilen, stehen Beschäftigte mit leeren Händen vor verschlossenen Werkstoren. Die Insolvenz von Diepersdorf ist kein Betriebsunfall, sondern Ausdruck eines strukturellen Kollapses, den viele Experten kommen sahen – und den die Politik sehenden Auges geschehen lässt.
Wirtschaftsstandort Deutschland auf der Kippe. Wenn selbst renommierte Zulieferer keine Luft mehr bekommen, ist das mehr als eine wirtschaftliche Schlagzeile – es ist ein Alarmsignal. Die Liste der Firmen, die wanken oder fallen, wird länger, und die Maßnahmen bleiben zahnlos. Fördergelder verpuffen, Strategiekonferenzen verschleppen Entscheidungen, und die Transformation zur Elektromobilität scheint für viele Betriebe mehr Fluch als Chance. Der industrielle Herzschlag Deutschlands wird leiser. Und jede weitere Pleite reißt nicht nur Betriebe, sondern auch Familien und ganze Regionen in den Strudel. Wer rettet, was noch zu retten ist?
