Bozen – Südtirols Hauptstadt rutscht immer tiefer in die Kriminalitätsstatistik ab – und das beunruhigt nicht nur die Bürger, sondern auch Sicherheitsexperten. Die aktuelle Erhebung der italienischen Zeitung Il Sole 24 Oreschlägt Alarm: Bozen erlebt einen spürbaren Anstieg bei Straftaten – in einem Ausmaß, das das idyllische Bild der Alpenstadt erschüttert. Während Tourismusbroschüren von Ruhe, Genuss und Tradition sprechen, sieht die Realität auf den Straßen inzwischen ganz anders aus.
Die Fakten sind kaum wegzuleugnen: Bozen landet auf Platz 46 der gefährlichsten Städte Italiens – mitten im vorderen Drittel. Und das ausgerechnet in einer Region, die sich gerne als Vorzeigemodell für Sicherheit und Lebensqualität darstellt. Im direkten Vergleich gilt das benachbarte Trient, das auf Platz 72 liegt, mittlerweile als deutlich sicherer. Was ist los in Bozen? Die Liste der Delikte reicht von Einbrüchen über Gewaltdelikte bis hin zu immer aggressiver auftretenden Jugendgruppen, die für Unruhe sorgen.
Während die Verantwortlichen beschwichtigen und auf statistische Effekte verweisen, fühlen sich viele Bürger alleingelassen. Die Angst geht um – nicht nur bei älteren Menschen, sondern auch bei Familien und Geschäftsleuten, die sich immer öfter mit Diebstahl, Vandalismus oder Drogenkonsum im öffentlichen Raum konfrontiert sehen. Bozen verliert das Gefühl von Sicherheit – und mit ihm ein wichtiges Stück seiner Identität. Die Frage ist: Wann reagiert die Politik mit mehr als bloßen Worten?
