Italiens Regierung plant Griff ins Schmuckkästchen
In Rom wächst der Finanzdruck – und mit ihm die Kreativität bei der Geldbeschaffung. Jetzt sorgt ein neuer Vorstoß für Aufsehen: Die Regierung denkt laut über eine „freiwillige“ Steuer auf privaten Goldbesitz nach. Was auf den ersten Blick harmlos klingt, wirkt bei genauerem Hinsehen wie ein durchsichtiges Manöver zur Kassenfüllung. Denn Italiens Bürger horten laut Schätzungen tonnenweise Gold – in Form von Schmuck, Münzen, Barren. Und genau da will der Staat nun mit der Hand rein. Frei nach dem Motto: Wenn schon kein Vertrauen mehr in die Finanzpolitik herrscht, dann wenigstens in Edelmetall.
Zwischen Zwang und Moralkeule
Zwar betont man in Regierungskreisen, es handele sich um eine „freiwillige Abgabe“, doch die Botschaft zwischen den Zeilen ist unmissverständlich: Wer sich solidarisch zeigt, zahlt. Wer nicht, stellt sich gegen das nationale Wohl. Es ist der klassische Trick mit der moralischen Erpressung – ganz ohne Gesetzeszwang, aber mit öffentlichem Erwartungsdruck. Dass gerade das Eigentum in privaten Haushalten ins Visier rückt, ist ein bedenkliches Zeichen. Heute ist es das Gold, morgen vielleicht das Ersparte, das Grundstück oder die Münzsammlung. Der Staat rückt gefährlich nah an die private Sphäre.
Vertrauen verspielt – Signal verheerend
In einer Zeit, in der Inflation, Schulden und Unsicherheit ohnehin das Vertrauen in die Politik erschüttern, sendet die Goldsteuer ein verheerendes Signal: Der Staat glaubt selbst nicht mehr an seine Stabilität – und sucht die Lösung in den Schatullen seiner Bürger. Statt Strukturreformen, Ausgabenkontrolle und Zukunftsinvestitionen wird zur symbolischen Steuerkeule gegriffen. Die Folgen? Misstrauen, Kapitalflucht, schwarze Märkte – und ein wachsender Unmut in der Bevölkerung. Wenn das Vertrauen in den Staat erst verloren ist, kann auch Gold es nicht zurückkaufen.
