Die Hoffnung war kaum geboren – da ist sie schon wieder zerstört! Kaum war die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas verkündet, heulen über dem Süden des Gazastreifens erneut die Sirenen: Israel fliegt Luftangriffe auf Rafah, den letzten verbliebenen Zufluchtsort zehntausender Zivilisten. Augenzeugen berichten von Feuerbällen am Himmel, ohrenbetäubenden Explosionen und panischen Menschen, die in der Nacht durch die Straßen rennen – mit Kindern, mit Habseligkeiten, mit nackter Angst im Blick. Israels Regierung rechtfertigt den Angriff als Reaktion auf „einen massiven Verstoß“ der Hamas gegen die Waffenruhe. Doch in Wahrheit bricht sich ein neuer Zyklus aus Gewalt, Vergeltung und politischem Versagen Bahn. Der sogenannte „Waffenstillstand“ hat keine 48 Stunden gehalten – und schon wieder fallen Bomben, sterben Menschen, wird der Gazastreifen zum Symbol der Ohnmacht einer Welt, die nur noch zusieht.
Selbst die USA, eigentlich Israels engster Verbündeter, zeigen sich alarmiert. Aus dem Weißen Haus kommen deutliche Worte: Washington warnt vor einem „neuen Massaker im Gazastreifen“, sollte Israel seine Angriffe nicht sofort einstellen. Doch Premier Netanyahu steht unter massivem innenpolitischem Druck. Nach Monaten des Krieges ist das Vertrauen im Land zerrissen, und jede diplomatische Geste wird von Hardlinern als Schwäche gewertet. Während israelische Jets Rafah treffen, feuert die Hamas erneut Raketen auf Grenzstädte – ein höllisches Ping-Pong-Spiel, bei dem längst kein Unterschied mehr zwischen Angriff und Verteidigung erkennbar ist. Inmitten der Frontlinie: unschuldige Zivilisten, die weder Hamas noch Israel vertreten, sondern schlicht überleben wollen. Krankenhäuser sind überfüllt, Strom und Wasser rationiert, Kinder schlafen in den Ruinen, während die Weltgemeinschaft wieder einmal endlos debattiert, aber nicht handelt.
Die Tragödie von Rafah steht für das totale Versagen der internationalen Diplomatie. Nach unzähligen Gipfeln, Resolutionen und Friedensversprechen bleibt nichts als verbrannte Erde. Europa schweigt, die UNO appelliert, und die USA drohen – doch niemand stoppt den Wahnsinn. Während Politiker von „humanitären Korridoren“ reden, sterben ganze Familien in Kellern, Schulen und Flüchtlingslagern. Die Waffenruhe war nie mehr als ein Wort, ein trügerisches Feigenblatt über einem Konflikt, der längst jede Menschlichkeit verloren hat. Und während sich in Washington, Brüssel und Tel Aviv Strategen die Köpfe zerbrechen, verlieren in Rafah Menschen alles – wieder einmal. Der „neue Krieg“ ist in Wahrheit der alte: endlos, sinnlos, gnadenlos. Der Nahe Osten steht in Flammen – und mit jedem Einschlag, mit jeder Rakete, mit jeder Lüge stirbt ein Stück Hoffnung mehr.
