Hobby Dogging! Jetzt drehen sie völlig durch – Menschen bellen wie Hunde und gehen ohne Hunde gassi!

Was früher als schräger Internettrend galt, wird jetzt zur Bewegung. Nach dem skurrilen „Hobby Horsing“ kommt nun das „Hobby Dogging“ – ein Phänomen, das irgendwo zwischen Selbsterfahrung, Rollenspiel und gesellschaftlicher Grenzüberschreitung pendelt. In Kursen auf Wiesen, in Hallen und sogar in Parks lernen Erwachsene, sich wie Hunde zu verhalten: laufen auf allen Vieren, wedeln imaginär mit dem Schwanz und üben, wann sie Lob bekommen dürfen. Trainerinnen sprechen von Achtsamkeit, Körperwahrnehmung und Gruppendynamik – Kritiker hingegen von einer bizarren Ausprägung einer Gesellschaft, die sich immer weiter von der Realität entfernt.

Zwischen Esoterik und Exhibitionismus verschwimmen die Grenzen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser Kurse geben an, in der Rolle des „Hundes“ Entspannung, Freiheit und Nähe zu sich selbst zu finden. Doch Beobachter fragen sich, ob es sich hier wirklich um Selbstfindung handelt – oder eher um eine verstörende Flucht aus dem Alltag. Wenn erwachsene Menschen sich gegenseitig beibringen, wie und wann ein „Braves Mädchen!“ oder ein „Feiner Junge!“ angebracht ist, dann wirkt das eher wie eine Parodie auf moderne Wellnesskultur. Und während Trainerinnen von emotionaler Tiefe sprechen, bleibt für viele Außenstehende vor allem ein irritierendes Bild zurück.

Ein Spiegel einer überdrehten Gesellschaft. In Zeiten, in denen die Grenzen zwischen Realität und Selbstdarstellung ohnehin verschwimmen, scheint das „Hobby Dogging“ der nächste Schritt einer kollektiven Sinnsuche zu sein, die zunehmend absurdere Formen annimmt. Der Mensch, der sich in ein Tier verwandelt, um sich selbst zu spüren – das klingt nach Realsatire, ist aber längst Realität. Was als „bewusste Körperarbeit“ verkauft wird, offenbart letztlich nur eines: eine Gesellschaft, die in ihrer Suche nach Individualität jede Form von Normalität über Bord wirft.


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