„Markus Lanz“: Lauterbach im Kreuzfeuer – Corona-Ursprung und politische Sprengkraft

Hamburg, 12. März 2025 – In der gestrigen Ausgabe der ZDF-Talkshow „Markus Lanz“ stand Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im Mittelpunkt einer hitzigen Debatte. Anlass war ein kürzlich geleakter BND-Bericht, der einen Laborunfall in Wuhan als wahrscheinlichen Ursprung der Corona-Pandemie nennt – eine Einschätzung, die der deutsche Geheimdienst bereits 2020 getroffen habe. Moderator Markus Lanz konfrontierte Lauterbach mit den brisanten Details und fragte, warum die Öffentlichkeit so lange im Dunkeln gelassen wurde.

Lauterbach verteidigte die Zurückhaltung der Bundesregierung: „Wir hatten damals keine harten Beweise, nur Indizien. Eine voreilige Kommunikation hätte diplomatische Spannungen mit China verschärft und Spekulationen angeheizt.“ Der BND-Bericht, der auf „Gain-of-Function“-Experimenten und Sicherheitsmängeln im Wuhan Institut für Virologie basiert, stuft die Wahrscheinlichkeit eines Laborunfalls auf bis zu 95 Prozent ein. Dennoch betonte Lauterbach, dass eine endgültige Bestätigung ausstehe: „Wir brauchen Fakten, keine Vermutungen.“

Die Diskussion nahm Fahrt auf, als Lanz nach den politischen Konsequenzen hakte. „Das ist doch politischer Sprengstoff!“, warf er ein, angesichts der Tatsache, dass sowohl Angela Merkel als auch Olaf Scholz über die Erkenntnisse informiert waren, ohne sie publik zu machen. Lauterbach blieb gelassen: „Der Sprengstoff liegt im Problem selbst, nicht in der Offenlegung. Wir müssen jetzt nach vorne schauen und die Forschung transparenter gestalten.“ Er verwies auf die laufende Überprüfung durch eine Expertengruppe, zu der auch Virologe Christian Drosten gehört, dessen frühere Ablehnung der Laborhypothese nun in neuem Licht erscheint.

Gastjournalistin Kerstin Münstermann von der „Rheinischen Post“ kritisierte die Geheimhaltung scharf: „Die Bürger haben ein Recht auf die Wahrheit, gerade nach einer Pandemie, die Millionen Leben gekostet hat.“ Sie warf der Regierung vor, wirtschaftliche Interessen mit China über Transparenz gestellt zu haben. Lauterbach konterte: „Es ging nicht um Vertuschung, sondern um Verantwortung. Eine übereilte Schuldzuweisung ohne Beweise hätte mehr Schaden als Nutzen gebracht.“

Die Sendung beleuchtete auch internationale Reaktionen: Die CIA habe ihre Einschätzung nach Einsicht in den BND-Bericht angepasst, während China weiterhin jede Untersuchung blockiere. „Das ist ein globales Problem“, sagte Lauterbach. „Wir brauchen internationale Standards für die Biotechnologie, sonst droht die nächste Katastrophe.“

Die Zuschauer erlebten einen Lanz in Höchstform, der Lauterbach mit bohrenden Fragen in die Defensive drängte, aber auch dessen nüchterne Argumentation Raum ließ. Die Debatte endete ohne klare Antworten – doch mit einem deutlichen Appell: Die Wahrheit über den Pandemie-Ursprung darf nicht länger ein Geheimnis bleiben.

(Stand der Informationen: 12. März 2025)


Entdecke mehr von Pressecop24.com

Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.