München, 12. März 2025 – Am Dienstagmorgen durchsuchten Polizei und Staatsanwaltschaft die Räumlichkeiten der Ausländerbehörde im Münchner Kreisverwaltungsreferat (KVR) in der Ruppertstraße. Grund ist der Verdacht, dass Mitarbeiter gegen Geld Aufenthaltstitel unrechtmäßig ausgestellt haben sollen. Sieben Personen wurden festgenommen, fünf von ihnen befinden sich in Untersuchungshaft.
Die Ermittlungen richten sich gegen aktuelle und ehemalige Behördenmitarbeiter, die zwischen Mai 2022 und Januar 2024 in zahlreichen Fällen bestechlich gewesen sein sollen. „Es besteht der Verdacht, dass rechtswidrige Verwaltungsentscheidungen gegen Bezahlung getroffen wurden“, erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I. Neben den Diensträumen wurden auch Privatwohnungen durchsucht.
Bemerkenswert: Die Anzeige kam vom KVR selbst. Interne Kontrollen hatten Unregelmäßigkeiten aufgedeckt, woraufhin die Behörde die Strafverfolgungsbehörden einschaltete. Kreisverwaltungsreferentin Hanna Sammüller-Gradl (Grüne) betonte: „Wir verfolgen eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Korruption. Jeder Verdacht wird konsequent angezeigt.“