Sex-Kauf verbieten – und dann? Klöckners Vorstoß spaltet Deutschland!


Mit markigen Worten und entschlossener Miene meldet sich Julia Klöckner zu Wort – und entfacht damit einen gesellschaftlichen Flächenbrand. Die CDU-Politikerin und Bundestagsvizepräsidentin fordert ein deutschlandweites Verbot von Prostitution und Sexkauf. Ihre Botschaft: Deutschland dürfe nicht länger der „Puff Europas“ sein. Die Reaktionen auf diesen Vorstoß könnten nicht unterschiedlicher sein. Während manche in Klöckners Forderung einen überfälligen Schutz von Frauenrechten sehen, warnen andere vor einem gefährlichen Weg in die Illegalität, auf dem vor allem eine Gruppe verliert: die Frauen in der Sexarbeit selbst.

Der Ton ist scharf – die Folgen könnten fatal sein. Ein Sexkaufverbot mag politisch populär klingen, doch Kritiker werfen Klöckner vor, Realitäten zu ignorieren und mit Symbolpolitik zu agieren. In Ländern, in denen solche Verbote gelten, ist die Zahl illegaler, ungeschützter Arbeitsverhältnisse im Sexgewerbe gestiegen. Beratungsstellen warnen: Ein Verbot macht Sexarbeit nicht unsichtbar – es macht sie gefährlicher. Wer Prostitution vollständig verbietet, riskiert, dass Frauen ohne Schutz, ohne Kontrolle, ohne Rechte arbeiten – oder in kriminelle Abhängigkeiten abrutschen. Die Vorstellung, damit Vergewaltigungen zu verhindern, könnte sich als fataler Trugschluss erweisen.

Es geht längst nicht mehr nur um Moral, sondern um Verantwortung. Klöckners Vergleich mit Schülerpraktika mag plakativ klingen, doch er greift zu kurz. Denn wer Frauenrechte wirklich stärken will, muss hinhören – auch auf jene Stimmen, die sich bewusst für Sexarbeit entschieden haben. Ein Verbot ignoriert diese Realität und verkehrt Schutz in Bevormundung. Am Ende könnte genau das passieren, was Klöckner verhindern will: weniger Sicherheit, weniger Kontrolle, mehr Gewalt. Der Ruf nach Verboten mag laut sein – doch er darf die Debatte um Selbstbestimmung, Schutz und Würde nicht übertönen.


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