SPD will Zwangsarbeit für 1,20 Euro?

Berlin – Es klingt wie aus einem anderen Jahrhundert, ist aber ab sofort Realität: Ein SPD-Landrat hat entschieden – junge Bürgergeld-Empfänger sollen künftig zur Arbeit verpflichtet werden. Der Stundenlohn? Ein Euro zwanzig. Mitten in einer ohnehin aufgeheizten Debatte um Sozialleistungen, Integration und Leistungsgerechtigkeit sorgt dieser Schritt für Empörung. Kritiker sprechen von „staatlich verordneter Ausbeutung“, Befürworter von „sozialer Teilhabe“. Doch was steckt wirklich hinter diesem harten Kurs?

Laut Verwaltung soll die Maßnahme dazu dienen, „junge Menschen wieder an den Arbeitsalltag zu gewöhnen“. Doch der Zeitpunkt wirkt politisch kalkuliert: Mitten in Zeiten wachsender Unzufriedenheit über das Sozialsystem und steigendem Druck auf Leistungsträger greift man zur symbolischen Keule. Dabei bleiben grundlegende Fragen unbeantwortet: Wie sinnvoll ist eine Beschäftigung, die nicht einmal den Mindestlohn erreicht? Und welche Perspektiven eröffnen sich den Betroffenen jenseits der Zwangstätigkeit?

Die Empörung im Netz ist groß. Viele erinnern das Vorgehen an längst überwunden geglaubte Arbeitsformen, bei denen Erwerbslose systematisch stigmatisiert und an den Rand gedrängt wurden. Experten warnen vor sozialen Spannungen und einem Rückschritt in der Integrationspolitik. Doch der Landrat bleibt unbeirrt – und setzt auf Härte statt Hilfe. Die Botschaft ist klar: Wer Bürgergeld bezieht, muss spuren. Was das für gesellschaftlichen Zusammenhalt bedeutet, steht auf einem anderen Blatt – und könnte noch lange nachwirken.


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