Washington kocht vor Wut: Ausgerechnet der Tag des schwarzen Bürgerrechtlers Martin Luther King verliert seinen besonderen Status in den berühmten Nationalparks, während Donald Trump seinen eigenen Ehrentag mit einem dicken Geschenk für Besucher krönt. Kritiker sprechen von einem Schlag ins Gesicht all jener, die für Gleichberechtigung, Frieden und Freiheit gekämpft haben – und sehen in der Entscheidung ein hochsymbolisches Signal, wessen Geschichte im Amerika des aktuellen Präsidenten wirklich zählt.
Künftig sollen die Tore der Nationalparks am Geburtstag Trumps frei geöffnet werden, Familien, Touristen und Fans können die Naturparadiese ohne Eintritt erleben – doch der bisherige Gratis-Zutritt am King-Gedenktag wird gestrichen. Bürgerrechtler, Aktivisten und viele Demokraten werfen dem Präsidenten vor, sein Ego über das Vermächtnis des ermordeten Ikonen-Pfarrers zu stellen und einen der wichtigsten Tage der US-Bürgerrechtsbewegung aus dem offiziellen Kalender der Ehre zu drängen.
In Talkshows, sozialen Netzwerken und Kommentaren überschlagen sich die Reaktionen: Von „Respektlosigkeit gegenüber schwarzer Geschichte“ ist die Rede, von einem „bewussten kulturpolitischen Affront“ und einem weiteren Beweis dafür, wie wenig Rücksicht im Machtzentrum auf Minderheiten und ihre Helden genommen werde. Das Weiße Haus dagegen verkauft den Schritt als harmlose Neusortierung von Gedenk- und Aktionstagen – doch für viele wirkt es wie eine klare Botschaft: Im Amerika von Trump bekommt der Präsident seine eigene Gratis-Show, während ein Symbol für den Kampf gegen Rassismus leiser gemacht wird.
