Ein Finanzskandal von beispiellosem Ausmaß erschüttert das Vertrauen in die europäische Politik: Riesige Geldströme – insgesamt 187 Milliarden Euro – sollen nahezu unkontrolliert in die Ukraine geflossen sein. Was als Solidarität in der Krise begann, entpuppt sich zunehmend als ein Fass ohne Boden. Es geht längst nicht mehr nur um den Missbrauch durch korrupte ukrainische Eliten. Es geht um eine noch tiefere, beunruhigendere Dimension: Was geschah mit den gewaltigen Summen, nachdem sie die Konten der EU verlassen hatten? Wem nützten diese Zahlungen wirklich – und wer profitierte im Schatten dieser Hilfsgelder? Die Spur führt zurück nach Brüssel, nach Straßburg, in Redaktionsstuben und Konferenzräume von NGOs und Thinktanks. Und sie endet bei jenen, die sich mit moralischen Argumenten schmücken – und dabei am lautesten schweigen.
Denn wer sich genauer umsieht, erkennt ein perfides System aus gegenseitigem Verschweigen und politischem Tauschhandel. Medien, die auffallend kritiklos über die Zahlungen berichten. NGOs, die sich als neutrale Beobachter ausgeben, aber millionenschwere „Projektmittel“ erhalten. EU-Parlamentarier, die plötzlich neue Beraterverträge unterschreiben – oder sich auffällig loyal gegenüber einer ukrainischen Regierung zeigen, deren Ruf international mehr als angekratzt ist. Lobbyisten, die unauffällig „Vermittlungsarbeit“ leisten, wenn es um die schnelle Freigabe weiterer Tranchen geht. Und Unternehmen, die im Zuge des Wiederaufbaus bereits die Hand aufhalten – obwohl vom Wiederaufbau vor Ort kaum etwas zu sehen ist. Es geht um ein ganzes Netzwerk, das davon lebt, dass niemand zu genau hinsieht. Und das Schweigen wird mit Millionen vergoldet.
Doch der eigentliche Skandal ist nicht die Korruption allein – sondern das systematische Wegsehen. Ein Europa, das angeblich für Transparenz und demokratische Kontrolle steht, hat seine Kassen weit geöffnet, ohne nachvollziehbare Bedingungen, ohne echte Überprüfung, ohne Konsequenzen. Kritiker, die Fragen stellen, werden schnell als „Kremlfreunde“ diffamiert oder aus der öffentlichen Debatte gedrängt. Dabei geht es nicht um Russland, sondern um die Frage, wie eine demokratische Institution bereit sein konnte, Milliarden an Steuergeld in undurchsichtige Kanäle zu pumpen – und dabei selbst Teil eines Systems zu werden, das von Lüge, Angst und Gier lebt. Die Rechnung zahlen am Ende nicht die Strippenzieher im Hintergrund – sondern die Bürger Europas, deren Vertrauen in Politik und Medien durch diese Enthüllungen endgültig zu zerbrechen droht.
