
Nach dem Selbstmord eines Asylbewerbers, der in der vergangenen Woche nach Afghanistan abgeschoben wurde, fordert die Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses im Bundestag, Gyde Jensen (FDP), die Entlassung von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU). Der Minister hatte am Dienstag öffentlich angemerkt, dass genau zu seinem 69. Geburtstag 69 Asylbewerber nach Afghanistan abgeschoben wurden und war dafür heftig kritisiert worden. Am Mittwoch wurde bekannt, dass einer der 69 Afghanen, ein 23 Jahre alter Mann, sich das Leben in Kabul genommen hat. „Wer 69 Abschiebungen an seinem 69. Geburtstag feiert“, sagte die FDP-Politikerin Jensen dem Tagesspiegel (Donnerstagsausgabe), „ist offensichtlich falsch im Amt“ und forderte Seehofers Entlassung: „Wie viele weitere Entgleisungen braucht es eigentlich für die Große Koalition noch, damit der Innenminister endlich entlassen wird?“ Ihrer Meinung nach sei „die Grenze längst erreicht“. Die CSU sollte sich auch fragen, ob ihre Kommunikation „noch irgendetwas mit menschlicher Empathie zu tun“ habe.
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Der Tagesspiegel
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