Selten sorgt eine geplante Personalentscheidung in der Verwaltung für solche Wellen der Empörung. Doch ausgerechnet die ehemalige Bundesfamilienministerin Anne Spiegel soll nun einen neuen Spitzenjob erhalten – und die Ablehnung in der Bevölkerung ist gewaltig. In der Region Hannover brodelt es: Viele wollen nicht akzeptieren, dass ausgerechnet diese umstrittene Politikerin Sozialdezernentin werden soll, während die Erinnerung an schwere Versäumnisse noch frisch ist.
Anne Spiegel ist für viele untrennbar mit der Flutkatastrophe im Ahrtal verbunden, bei der politisches Fehlverhalten und mangelnde Krisenkompetenz diskutiert wurden. Statt Vertrauen bringt ihr Name Empörung und Frust – jetzt steht sie erneut im Rampenlicht und die Debatte um ihre Verantwortung flammt wieder auf. Wo eigentlich sachliche Entscheidungen gefragt wären, übertönen lautstarke Proteste das politische Tagesgeschäft.
Die Region Hannover erlebt einen offenen Eklat: Bürger, Politiker und Betroffene stellen die Eignung der Kandidatin offen infrage. Die Wellen der Wut reichen weit über die Verwaltung hinaus, Misstrauen und Enttäuschung werden zum prägenden Bild dieses Wahlkampfs. Welches Signal sendet diese Personalie? Am Dienstag entscheidet sich, ob der Protest ungehört verhallt, oder ob ein öffentliches Aufbegehren die Wahl zum Polit-Beben macht.
