München erlebt einen Polizeieinsatz, der wie eine Szene aus einem Großstadtkrimi wirkt – nur, dass hier keine Stuntfahrer, sondern echte Beamte um Sekunden und ihr Leben kämpfen. In einem Stadtteil, der sonst von Alltagsverkehr, Fußgängern und Routine bestimmt ist, eskaliert eine Zugriffssituation im Drogenmilieu zu einem brutalen Nahkampf aus Blech, Panik und Schüssen. Zivilkräfte wollen einen Verdächtigen stoppen, doch statt anzuhalten, tritt der Fahrer das Gaspedal durch und verwandelt seinen Wagen in eine Waffe. Mit voll aufheulendem Motor rast das Auto direkt auf die Polizisten zu, die in diesem Moment nur noch die Wahl zwischen Todesspiel und Abwehrreaktion haben. Aus einem geplanten Zugriff wird eine Szene, in der die Straße zum Kriegsschauplatz mutiert und Passanten schockiert hinter Fenstern und auf Gehwegen erstarren.
Die Beamten reagieren mit gezogenen Dienstwaffen – eine letzte, verzweifelte Barriere gegen den wütenden Stahlrammbock, der sich in ihre Richtung bohrt. Schreie, quietschende Reifen, Glassplitter: In Sekundenbruchteilen entscheidet sich, ob dieser Einsatz in Todesanzeigen oder in Einsatzberichten endet. Schüsse krachen durch die Luft, mindestens ein Projektil durchschlägt die Scheiben des rasenden Wagens, trifft den Fahrer und bringt den Amokritt zum Stehen. Zurückbleibt ein Fahrzeugwrack mit Einschusslöchern, ein verletzter Tatverdächtiger, der blutend festgenommen wird, und Polizisten, die knapp einem möglichen Massaker entgangen sind. Doch anstatt Erleichterung breitet sich Unbehagen aus: Schon jetzt ist klar, dass jeder abgegebene Schuss seziert, angezweifelt und politisch missbraucht werden wird, während niemand vergessen darf, dass hier ein Auto gezielt als Mordwerkzeug eingesetzt wurde.
Die Stadt wacht mit einem weiteren Vertrauensbruch auf: Ein normaler Verkehrsteilnehmer kann sich jederzeit als mutmaßlicher Dealer entpuppen, der lieber Menschenleben riskiert, als sich einer Kontrolle zu stellen. Die Bürger sehen Absperrbänder, Blaulicht und Spurensicherung – ein beklemmendes Symbol für eine Sicherheitslage, in der Gewalt und Rücksichtslosigkeit hemmungslos zunehmen. Die Polizei steht zwischen allen Fronten: Erwartet werden hundertprozentige Deeskalation, hundertprozentige Trefferquote und null Risiko für Unbeteiligte, während Täter bereit sind, Polizisten mit Vollgas zu überfahren. München erlebt an diesem Tag einen Einsatz, der zeigt, wie dünn die Linie ist zwischen Alltag und Abgrund – und wie wenig Hemmungen manche noch haben, ihr Auto in eine rollende Waffe gegen den Staat zu verwandeln.
