Frankfurt-Niederrad, mitten in der Nacht: Was als gewöhnliche S-Bahn-Fahrt begann, endete in purer Gewalt. Rund 50 vermummte Hooligans, offenbar Anhänger von Eintracht Frankfurt, stürmten gezielt eine S-Bahn und attackierten eine Gruppe bosnischer Fans brutal und ohne Vorwarnung. Die Attacke glich einem koordinierten Überfall – mit Schlagstöcken, Tritten und fliegenden Fäusten. Augenzeugen berichten von panischen Schreien, Blut auf den Sitzen und völliger Hilflosigkeit unter den Opfern. Der Bahnhof in Niederrad wurde in jener Nacht zur Kulisse eines beispiellosen Gewaltausbruchs.
Laut Polizei handelte es sich bei den Opfern um eine Fangruppe, die zuvor friedlich ein Fußballspiel verfolgt hatte. Der Angriff wirft erneut ein düsteres Licht auf die zunehmende Gewaltbereitschaft in der deutschen Fußballszene – vor allem bei organisierten Hooligan-Strukturen. Offenbar hatten es die Täter gezielt auf die ausländischen Fans abgesehen. Die Ermittler sprechen von „fremdenfeindlichen Motiven“ und einem „hochgefährlichen Eskalationspotenzial“. Mehrere Verletzte mussten noch vor Ort behandelt werden, einige kamen ins Krankenhaus. Die Täter flohen unerkannt, die Polizei fahndet mit Hochdruck – bislang ohne Erfolg.
Die Öffentlichkeit reagiert mit Empörung. Wie konnte eine derart brutale Tat in einem öffentlichen Verkehrsmittel geschehen – und das mitten in einer Großstadt? Kritiker werfen Sicherheitskräften und der Deutschen Bahn grobe Versäumnisse vor. Es sei „unverantwortlich“, dass eine Gruppe von 50 Schlägern unbehelligt in eine Bahn einsteigen und ein solches Massaker anrichten konnte. Die Stadt Frankfurt steht nun unter Druck: Wie soll künftig verhindert werden, dass Gewaltakteure öffentliche Räume in Angsträume verwandeln? Die Schockwellen dieses nächtlichen Überfalls reichen weit über den Fußball hinaus – sie sind ein Alarmzeichen für eine Gesellschaft, die sich an Gewalt zu gewöhnen droht.
