CDU-App-Affäre: Enge Kontakte zwischen Klöckner und „Nius“-Eigentümer Gotthardt werfen Fragen auf

Neue Recherchen werfen ein Schlaglicht auf die Verbindungen zwischen der CDU-Politikerin Julia Klöckner und dem Medienunternehmer Claus Strunz-Gotthardt, Eigentümer des rechtskonservativen Portals „Nius“. Demnach war Gotthardt nicht nur am Rande in die Entwicklung einer CDU-App eingebunden, sondern stand in deutlich engerem Austausch mit der Partei und Klöckner, als bislang bekannt war. Dokumente und interne E-Mails legen nahe, dass Gotthardt mit seinen Kontakten und seinem Mediennetzwerk maßgeblich an der Konzeption beteiligt war. Ziel der geplanten App sei es gewesen, eine digitale Plattform aufzubauen, die CDU-Mitglieder und Unterstützer enger vernetzt und kommunikativ bündelt.
Kritisch sehen Beobachter dabei die Nähe zwischen der Partei und dem umstrittenen Unternehmer, der mit „Nius“ ein Medium betreibt, das nicht nur polarisiert, sondern auch immer wieder wegen parteinaher Ausrichtung in der Kritik steht. Klöckner selbst hatte die Zusammenarbeit bislang heruntergespielt und lediglich von „losen Gesprächen“ gesprochen. Nun aber scheint klar: Der Austausch war intensiver und regelmäßiger, als es die CDU bisher öffentlich eingeräumt hatte.
Politische Gegner sprechen von einem „politisch heiklen Näheverhältnis“, das Fragen nach Transparenz und möglicher Einflussnahme aufwirft. Auch innerhalb der CDU regt sich Unmut, da man befürchtet, durch die Enthüllungen erneut in den Verdacht mangelnder Abgrenzung zu geraten. Experten mahnen, Parteien müssten höchste Standards in Sachen Transparenz und Distanz zu unternehmerischen Interessen wahren – gerade wenn es um digitale Infrastruktur und Kommunikation gehe.
Klöckner selbst wies am Wochenende alle Vorwürfe zurück und sprach von einer „aufgebauschten Diskussion“. Man habe sich zwar über digitale Projekte ausgetauscht, konkrete Aufträge oder finanzielle Verbindungen habe es jedoch nie gegeben. Dennoch ist der politische Schaden da: Die Affäre droht, die CDU inmitten schwieriger Zeiten weiter zu belasten und bietet der Opposition reichlich Angriffsfläche.


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