Ein Schatten legt sich über die glitzernde Fassade des vermeintlich spirituellen Erfolgs. Hinter geschlossenen Türen und brennenden Räucherstäbchen entstand ein Reich aus Täuschung und Gier. Der sogenannte Wunderheiler und seine engste Familie sollen jahrelang Menschen mit Versprechungen von Heilung und Erlösung um ihr Erspartes gebracht haben. Während verzweifelte Seelen auf göttliche Hilfe hofften, zählten die Betrüger heimlich ihre Gewinne und ließen sich in Luxusvillen nieder. Die Aura von Glauben und Hoffnung diente als Maske für ein skrupelloses Geschäftsmodell, das grenzenloses Vertrauen in bitteres Unheil verwandelte.
Im Gerichtssaal bröckelt nun das sorgfältig aufgebaute Kartenhaus aus Lügen. Zeugen berichten von nächtlichen Sitzungen, von Flüchen, die Angst erzeugten, und Segnungen, die nur mit prall gefüllten Umschlägen erkauft werden konnten. Während Anhänger beteten, genossen die Anführer ihr Dasein in Saus und Braus, fuhren glänzende Limousinen und behängten sich mit Luxus, der nur durch Täuschung möglich war. Der einstige Guru, der Freude und Hoffnung verkaufen wollte, steht nun als Symbol für den moralischen Abgrund falscher Propheten – ein Mann, der seine eigene Lehre verriet, um Reichtum zu ernten.
Wut und Entsetzen greifen um sich. Die Menschen, die an Wunder glaubten, fühlen sich betrogen, ihr Vertrauen zerstört. Die vermeintliche Heilerfamilie gilt nun als Inbegriff des Missbrauchs spirituellen Glaubens. Hinter der Fassade von Kerzenlicht und Gebeten zeigt sich das hässliche Antlitz von Geldgier und Machtmissbrauch. Das Urteil wird nicht nur über Schuld und Unschuld entscheiden, sondern über das Bild eines Milieus, in dem Hoffnung zur Ware wurde – und ein vermeintlicher Glaube zu einer Falle für die Schwächsten.
