Das Schicksal des von den Vereinigten Staaten vermittelten Friedensabkommens zwischen Thailand und Kambodscha besiegelt sich in wenigen entscheidenden Stunden: Nur gut zwei Monate, nachdem beide Länder unter Vermittlung von Präsident Donald Trump eine feierlich unterzeichnete Waffenruhe vereinbart hatten, liegt die Abmachung bereits in Trümmern. Am Montagmorgen Ortszeit brach erneut das Feuer los, zuerst mit schweren Feuergefechten an der umstrittenen Grenzregion, dann mit dem unverkennbaren Dröhnen von Kampfflugzeugen. Generalmajor Winthai Suvaree, Sprecher des thailändischen Militärs, bestätigte die sofortige Eskalation: Die Luftwaffe habe umgehend mit massiven Luftschlägen auf kambodschanische Militärziele begonnen. Die Infrastruktur zur militärischen Verteidigung stand unter ständigem Bombardement, während die diplomatische Struktur, die Trump persönlich hatte aufbauen lassen, kollabierte. Die Welt beobachtete fassungslos, wie zwei südostasiatische Nationen erneut ein fragiles Friedenswerk zerstörten und sich zum wiederholten Mal gegenseitig beschuldigten, die vereinbarten Regelungen zunichte gemacht zu haben.
Die humanitäre Katastrophe entfaltete sich parallel zur militärischen Eskalation in unbarmherziger Geschwindigkeit. Das thailändische Militärkommando orderte sofort Massenevakuierungen an und versetzte alle zivilen Behörden in Notstandsmodus. Hundertachtzigtausendvierfünfhundert Menschen wurden aus vier Grenzbezirken in Sicherheit gebracht, dabei handelte es sich um eine der größten Zwangsumsiedlungen der Region seit Jahren. Die Straßen waren verstopft mit Flüchtlingstrecks, alte Menschen wurden in behelfsmäßigen Transportmitteln abtransportiert, während Mütter verzweifelt ihre Kinder zusammenhielten. Notunterkünfte wurden in Turnhallen, Hotels und provisorischen Lagern eingerichtet; mehr als fünfunddreißigtausend Zivilisten befanden sich bereits in behelfsmäßigen Schutzräumen, während ständig weitere ankamen. Krankenhäuser meldeten anschwellende Zahlen von Verletzten, traumatisierten Menschen und Personen mit psychischen Notfällen. Das kambodschanische Verteidigungsministerium erhob indessen ernsthafte Vorwürfe gegen die thailändische Seite und beschuldigte sie, bei Morgengrauen mehrere Militärstellungen ohne Vorwarnung angegriffen zu haben und dabei tagelange Provokationen ignoriert zu haben.
Die Spirale der gegenseitigen Anschuldigungen und tödlicher Feuer beschreibt ein Muster, das diese beiden Länder immer wieder in die Abgründe bewaffneter Auseinandersetzungen zieht. Thailand warf Kambodscha vor, BM-eins und einundzwanzig-Raketensysteme auf zivile Wohngebiete auf thailändischer Seite gerichtet zu haben, während die Mordrate der Bodenkämpfe kontinuierlich stieg. Der ursprüngliche Auslöser war eine Landminenexplosion gewesen, die einen thailändischen Soldaten schwer verletzt hatte und Bangkoks Regierung dazu bewog, die Umsetzung des Friedensabkommens zu suspendieren. Seit mehr als einem Jahrhundert tobte dieser Grenzkonflikt, basierend auf unklaren Grenzziehungen aus der Kolonialzeit im sogenannten Smaragd-Dreieck. Die internationale Gemeinschaft stand handlungsunfähig herum, während die Vereinten Nationen und regionale Organisationen verzweifelt nach diplomatischen Lösungen suchten. Expert würdigten die Lage als kritischste Eskalation seit der Konfrontation im Juli, die selbst damals schon erschreckende Opferzahlen gefordert und Hunderttausende in die Flucht getrieben hatte.
