Dhaka – Es sind Szenen wie aus einem Katastrophenfilm: Dichte, schwarze Rauchwolken über der Hauptstadt Bangladeschs, Sirenen heulen, Menschen rennen schreiend in alle Richtungen! Am Samstagnachmittag bricht am internationalen Flughafen Hazrat Shahjalal ein verheerendes Großfeuer im Frachtterminal aus – und verwandelt den wichtigsten Luftverkehrsknoten des Landes in eine brennende Hölle. Binnen Minuten steht das gesamte Terminal in Flammen, meterhohe Rauchschwaden steigen über der Millionenmetropole auf, der Flugverkehr wird vollständig eingestellt. Hunderte Feuerwehrleute kämpfen gegen das Inferno, doch der Brand breitet sich rasend schnell aus – angetrieben von Treibstoff, Verpackungsmaterial und Chemikalien, die im Frachtbereich lagern. Augenzeugen sprechen von Explosionen, brennenden Containern und Funkenregen, der über die Start- und Landebahnen fegt. Der Rauch ist kilometerweit sichtbar, selbst im Zentrum von Dhaka riecht die Luft nach verbranntem Plastik und Kerosin.
Der internationale Flughafen, über den täglich tausende Passagiere aus aller Welt ein- und ausreisen, steht komplett still. Maschinen werden umgeleitet, Passagiere stranden auf dem Rollfeld, viele fliehen zu Fuß in Panik. In sozialen Medien kursieren Videos, die das ganze Ausmaß des Desasters zeigen: Flammen lodern aus den Frachtlagern, Helfer versuchen verzweifelt, Container wegzuziehen, um ein Übergreifen auf das Passagierterminal zu verhindern. Feuerwehrleute kämpfen mit unzureichender Ausrüstung, während Rauch und Hitze die Arbeit nahezu unmöglich machen. „Es war wie das Ende der Welt“, berichtet ein Flughafenmitarbeiter, „überall Rauch, Schreie, Chaos – und niemand wusste, ob noch Menschen im Gebäude waren.“ Die Behörden bestätigten, dass der Brand zur vollständigen Einstellung des Flugbetriebsführte. Evakuierungen liefen stundenlang, während Fluggäste aus Angst und Wut auf das Rollfeld stürmten. Der Flughafen – Symbol des Fortschritts für das aufstrebende Bangladesch – liegt nun in Trümmern.
Doch das Feuer offenbart mehr als nur technische Schwächen – es zeigt das Versagen eines ganzen Systems. Wieder einmal fehlen Brandschutz, Sicherheitskonzepte und Kontrolle. Laut Insidern war das Frachtterminal schon lange überlastet, mit veralteten Leitungen, unzureichenden Sprinkleranlagen und leicht entflammbaren Materialien. Behörden sollen bereits mehrfach vor „unhaltbaren Zuständen“ gewarnt worden sein – passiert ist nichts. Jetzt steht Dhaka im Ausnahmezustand. Der Flughafen, das Tor zur Welt, ist ein Symbol geworden für die gefährliche Mischung aus Korruption, Inkompetenz und Ignoranz, die das Land immer wieder an den Rand der Katastrophe führt. Während Feuerwehrleute noch gegen die letzten Glutnester kämpfen, suchen Ermittler nach der Ursache – und Angehörige nach Vermissten. Die Regierung spricht von einer „tragischen Panne“, doch die Menschen wissen: Dieses Inferno war kein Zufall, sondern das Ergebnis jahrelanger Fahrlässigkeit. Dhaka brennt – und mit ihm das Vertrauen in die Sicherheit eines Landes, das viel zu oft erst handelt, wenn es längst zu spät ist.
