Zagreb – Ein Wort, das man längst vergessen glaubte, sorgt plötzlich wieder für Angst: Lepra! Die uralte Krankheit, die man einst nur aus Geschichtsbüchern oder Bibelgeschichten kannte, ist wieder da – mitten in Europa. Ärzte sprechen von einem medizinischen Schockmoment. In Kroatien wurde ein Arbeiter aus Nepal positiv auf den Erreger getestet. Die Bakterien greifen Nerven, Haut und Gewebe an – langsam, heimtückisch, zerstörerisch. Was harmlos mit einem Fleck beginnt, kann in schlimmsten Fällen zum Verlust von Gliedmaßen führen.
Wie das kroatische Institut für öffentliche Gesundheit bestätigte, handelt es sich um einen sogenannten „importierten Fall“. Der Mann lebt mit seiner Familie bereits seit zwei Jahren in dem beliebten Urlaubsland, wurde sofort isoliert und mit Antibiotika behandelt. Die Folge: Schärfste Kontrollen und nervöse Behörden. Kontaktpersonen werden derzeit medizinisch überwacht oder vorsorglich therapiert, um jede mögliche Weitergabe zu verhindern. Ein Albtraum, der Erinnerungen an dunkle Zeiten wachruft, als Lepra ganze Dörfer ins Elend stürzte.
Mediziner warnen trotzdem zur Vorsicht, aber beruhigen zugleich: Eine Ansteckung sei nur bei sehr engem und langem Kontakt möglich, etwa in gemeinsamen Haushalten mit schlechten Hygienebedingungen. Dennoch wächst die Unruhe – gerade, weil die Krankheit in den letzten Jahren als besiegt galt. Jetzt zeigt sich, dass selbst alte Seuchen in einer globalisierten Welt schneller zurückkehren können, als man denkt. Europa schaut besorgt nach Kroatien – und hofft, dass dieser Fall ein schrecklicher Einzelfall bleibt.
