Jugendschutz-Flop! Pornoseiten ignorieren Italiens neue Regeln

Die große Reform sollte Kinder im Netz endlich besser schützen – doch das Ergebnis ist ein einziges Armutszeugnis für Gesetzgeber und Behörden. Obwohl in Italien jetzt eine Pflicht zur Alterskontrolle für Pornoseiten gilt, bleibt der Jugendschutz pure Theorie: Nur ein winziger Bruchteil der Anbieter hält sich an die neuen Vorgaben, der Rest bleibt für jeden frei zugänglich. Millionen Nutzer, darunter zahllose Minderjährige, können nach wie vor ohne jede Hürde auf explizite Inhalte zugreifen. Die viel beschworene Wende ist in Wahrheit bloß ein Scheingefecht – Kontrollverlust auf ganzer Linie und ein fatales Signal an Eltern und Schulen.

Hinter den Versäumnissen steckt vor allem ein schwacher Gesetzestext mit unzähligen Schlupflöchern. Weil nur Plattformen in Italien oder außerhalb der EU sofort zur Alterskontrolle verpflichtet sind, bleiben alle anderen großen Anbieter bis auf Weiteres unbehelligt. Die Anbieter in anderen EU-Ländern haben noch Monate Zeit, bevor Konsequenzen drohen – genügend Raum, um Verbote zu umgehen oder technische Hintertüren zu nutzen. Selbst dort, wo kontrolliert wird, sorgen fragwürdige Methoden wie automatisierte KI-Selfies oder externe Prüfdienste für massive Kritik und Datenschutzsorgen. Vielerorts greifen Jugendliche einfach zu VPN-Tricks oder weichen auf unregulierte Portale aus.

Das Ziel – effektiver Jugendschutz im Netz – wird mit diesen Maßnahmen krachend verfehlt. Experten warnen vor lange bekannten Risiken: Wer echte Kontrollen will, braucht europaweit einheitliche Regeln, strenge technische Standards und praxisnahe Sanktionen. Stattdessen erzeugen absurde Insellösungen nur Frust und Unsicherheit bei Eltern, Pädagogen und der Justiz. Die italienische Alterskontrolle bleibt damit ein Musterbeispiel für mutlose Symbolpolitik – während die nächste Generation gezwungen ist, sich ihren digitalen Schutz selbst zu


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