Die Wolken hängen düster über Akaba, und es ist nicht nur das Wetter, das bedrohlich wirkt. Friedrich Merz, der neue deutsche Kanzler, sendet ein klares Signal: Er lässt sich von politischen Stürmen nicht abschrecken. Als sein Regierungsflieger auf der Landebahn von Akaba aufsetzt, bricht ein gewaltiger Gewitterregen über Jordanien herein – der erste Regen seit Wochen, als würde die Natur selbst die Ankunft des deutschen Kanzlers mit Drama inszenieren. Merz schreitet durch das Ehrengeleit, gerade noch trocken, gerade noch würdevoll, während hinter ihm die Regenwolken aufziehen und die Landebahn zu überfluten drohen. Es ist eine Szene, die für seine gesamte Mission steht: Merz macht ein tapferes Gesicht, tritt selbstbewusst auf, während überall um ihn herum die politischen Spannungen brodeln wie ein Unwetter. Der siebzigjährige Kanzler ist ins Heilige Land gereist, um mit König Abdullah II. von Jordanien zu verhandeln – doch die Mission ist von Anfang an umstritten. Aus der Opposition wird geflüstert, dass dies nur ein „Wohlfühlbesuch“ sei, eine Scharade, bei der die palästinensischen Perspektiven bewusst ignoriert werden. Sogar aus seiner eigenen Regierungskoalition kommen kritische Stimmen, die den Eindruck haben, dass Merz hier nur die israelische Seite hofieren möchte, während er palästinensische Belange links liegen lässt. Der Druck ist immens, und Merz weiß es.
Um diesem Vorwurf entgegenzuwirken, zog der Kanzler am Samstagmorgen noch einen diplomatischen Schachzug: Er telefonierte mit Mahmoud Abbas, dem neunzigjährigen Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, bevor er sein Flugzeug bestieg. Es ist eine klassische politische Manöver – zeigen, dass man auch die andere Seite hört, dass man nicht nur einseitig agiert. Doch die Kritiker sind nicht dumm; sie wissen, dass ein Telefonat kein echtes Engagement bedeutet, dass echte Veränderung nur durch tiefere Vermittlung entsteht. Die Frage, die sich stellt, ist: Wird dieser Besuch nur symbolisch sein, oder wird Merz tatsächlich substantielle Fortschritte in der israelisch-palästinensischen Frage erzielen? Die Chancen sind gering, doch der Versuch muss gemacht werden. König Abdullah II. wartet in Akaba, und mit ihm ein Treffen, das die Welt beobachtet. Merz muss auf diesem Besuch beweisen, dass Deutschland immer noch ein ernstzunehmender diplomatischer Akteur ist, dass der Kanzler in der Lage ist, zwischen den Welten zu vermitteln, zwischen Israel und Palästina, zwischen den Interessen der Westler und den Überzeugungen der islamischen Welt.
Was folgt in den nächsten Tagen, sind intensive diplomatische Verhandlungen hinter verschlossenen Türen, Pressekonferenzen mit sorgfältig gewählten Worten, und ein ständiges Balancieren zwischen den verschiedenen Interessen und Ansprüchen. Der Kanzler wird lächeln, wird die richtigen Dinge sagen, wird vielleicht sogar kleine Erfolge verkünden – aber die großen Fragen bleiben ungelöst. Wird Deutschland mehr Druck auf Israel ausüben, um Zugeständnisse in der Siedlungspolitik zu erreichen? Wird es den Palästinensern echte Unterstützung zukommen lassen? Oder wird dies tatsächlich nur ein Wohlfühlbesuch, bei dem wichtige Themen unter den Teppich gekehrt werden? Die Gewitterwolken über Akaba sind mehr als nur meteorologisch bemerkenswert – sie sind eine Metapher für die düstere politische Situation im Heiligen Land. Und während Merz in seinem Auto sitzt und zu seinem Treffen mit König Abdullah fährt, wissen beide Seiten, dass echter Frieden im Heiligen Land nicht durch Besuche und Telefonate erreicht wird, sondern durch echte, schwierige Kompromisse und Verzicht. Die Frage ist nur: Ist Merz bereit, diesen schwierigen Weg zu gehen?
