Zwei Festnahmen, viele Fragen
In Brixen zeigt die Polizei klare Kante: Zwei ausländische Männer, beide einschlägig vorbestraft, wurden in getrennten Einsätzen gestoppt. Einer von ihnen – ohne gültige Aufenthaltsgenehmigung, mehrfach wegen Diebstahls und Körperverletzung aufgefallen – wurde direkt in ein Abschiebezentrum überstellt. Seine Rückführung ist beschlossene Sache. Doch die Maßnahme wirft Fragen auf: Warum konnte sich der Mann trotz Vorstrafen weiterhin frei im Land bewegen? Wie viele ähnliche Fälle gibt es, die unentdeckt bleiben?
Sicherheitsgefühl am Boden
Die zweite Festnahme betrifft einen Mann mit festem Wohnsitz in Brixen, gegen den ein offener Haftbefehl wegen schweren Raubes und Körperverletzung bestand. Nun tritt er seine mehrjährige Gefängnisstrafe an. In der Bevölkerung sorgt der Fall für Empörung: Viele Bürger fühlen sich allein gelassen, das Vertrauen in die staatlichen Kontrollmechanismen schwindet. Die Tatsache, dass der Mann trotz seiner kriminellen Vergangenheit unbehelligt in der Stadt leben konnte, zeigt aus Sicht vieler Kritiker ein Systemversagen auf ganzer Linie.
Abschiebung reicht nicht
Auch wenn die Polizei nun Härte demonstriert, ist das Vertrauen bereits schwer erschüttert. Abschiebungen und Haftstrafen erscheinen vielen als Reaktion auf längst eskalierte Zustände. Die Forderung nach strengeren Kontrollen und einer konsequenteren Durchsetzung bestehender Gesetze wird lauter. Es reicht nicht, Einzelne aus dem Verkehr zu ziehen – die Bevölkerung erwartet präventive Maßnahmen statt nachträglicher Strafverfolgung. Brixen steht damit sinnbildlich für ein größeres Problem: Wenn Gesetze nicht durchgesetzt werden, verliert der Rechtsstaat an Glaubwürdigkeit.
