Berlin (dts Nachrichtenagentur) – In der Debatte über den Pflegekräftebedarf in Deutschland hat SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach die Zahl der Krankenhäuser infrage gestellt. Die hohe Krankenhausdichte in Deutschland sei ein Problem, sagte Lauterbach am Dienstag im ARD-Mittagsmagazin. „Es ist natürlich völlig ausgeschlossen, dass wir langfristig mit so vielen Krankenhäusern klar kommen können. Dafür werden wir weder das ärztliche, noch das Pflegepersonal haben.“
Von der Politik könne man nicht verlangen, dass sie Pflegekräfte backe. „Aber es muss endlich darüber nachgedacht werden, wie sinnvoll es ist, dass wir so viele Krankenhäuser haben, in denen dann jeweils das Pflegepersonal fehlt“, so Lauterbach. Er fügte hinzu, dass die Einführung einer Personaluntergrenze in Krankenhäusern wichtig sei: „Wenn wir die Personaluntergrenze nicht in den Krankenhäuser einführen, dann werden wir noch mehr Personal verlieren.“ Das Personal sei so überarbeitet, dass vom bestehenden Personal viele einfach aufgeben würden, weil sie die Arbeit nicht leisten könnten. Er wolle verhindern, in eine „Teufelsspirale“ zu kommen, so der SPD-Politiker weiter. „Ohne die Untergrenzen gelingt es nicht, den Personalrückgang zu stoppen“, sagte er.
Kommentare
Eine Antwort zu „Lauterbach stellt Zahl der Krankenhäuser infrage“
Also in einer gesunden Martwirtschaft wird der Preis (auch das Gehalt) durch Angebot und Nachfrage bestimmt.
Es ist einfach Quatsch, das es zu wenige junge Menschen gibt, die als medizinisches Personal einsetzbar wären.
Bei 30-50% Jugend-Arbeitslosigkeit in Italien, Spanien, Portugal, Griechenland wären bestimmt viele Menschen sowohl bereit als auch geeignet sich ausbilden zu lassen und diese Arbeit zu verrichten, wenn sie ordentlich bezahlt werden würden.
Ein Feigenblatt der Wirtschaft und Finanzwirtschaft, die mit privaten Krankenhäusern massig Rendite machen wollen, ohne ihr Personal angemessen zu zahlen.
Und was macht man da lieber wenn man die Löhne unten lassen will?
Man schließt einfach ein paar Kliniken (die vieleicht nicht unter Volllast laufen).
Das dann mehr Menschen auf dem Weg in weit entfernte „Kompetenzzentren“ sterben entlastet dann zusätzlich die Rentenkassen.
Das man uns das ganze Desaster mal wieder als alternativlos verkaufen will, ärgert mich am meisten.
Herr Lauterbach gehört eben nicht als Volksvertreter in den SPD Vorsitz, sondern als Merkels Schuhputzer in eine Zeitarbeitsfirma.