MEDIEN-AUFSCHREI IN SÜDTIROL! JOURNALISTENKAMMER STELLT SICH GEGEN KOMPATSCHER – „WER DIE FRAGEN VERBIETET, SCHWÄCHT DIE DEMOKRATIE!“

Bozen – Es ist ein Paukenschlag im sonst so beschaulichen Südtiroler Politikbetrieb: Die Journalistenkammer der Region Trentino-Südtirol hat Landeshauptmann Arno Kompatscher öffentlich gerügt – und das in ungewohnt scharfen Worten! Grund ist die Entscheidung der Landesregierung, die wöchentliche Pressekonferenz nach den Regierungssitzungen künftig abzuschaffen. Was Kompatscher als „Effizienzmaßnahme“ verkauft, sorgt in den Redaktionen für blankes Entsetzen. Statt kritischen Fragen soll es künftig nur noch vorgefertigte Pressemitteilungen und Videostatements geben – ein Schritt, den viele als gefährlich für Transparenz und Vertrauen empfinden. „Das beendet ein wesentliches Element des Vertrauensverhältnisses zwischen Regierenden und Bürgern“, heißt es in der Stellungnahme der Journalistenkammer. Deutlicher kann man es kaum sagen. Die Presse ist empört, weil sie damit ihres wichtigsten Instruments beraubt wird: der Möglichkeit, nachzuhaken, zu hinterfragen, zu kontrollieren. „Die Absicht, Journalisten durch das Versenden einseitiger Informationen zu ersetzen, untergräbt die Demokratie“, so der Vorwurf. Denn eine Regierung, die sich nicht mehr den Fragen stellt, riskiert den Verlust von Glaubwürdigkeit – und öffnet Tür und Tor für Misstrauen. Die Kammer fordert die Landesregierung deshalb mit Nachdruck auf, diesen Schritt rückgängig zu machen und die Pressefreiheit als zentralen Bestandteil der Demokratie zu achten. Es geht nicht um Macht oder Prestige – es geht um das Recht der Bürgerinnen und Bürger auf Information. „Indem wir den Journalismus verteidigen, verteidigen wir unsere Demokratie“, betont die Kammer und erinnert daran, dass dieses Recht durch die italienische Verfassung geschützt ist. Auch aus der Bevölkerung kommen erste kritische Stimmen: Viele Südtiroler sehen in der Entscheidung ein gefährliches Signal – weniger Offenheit, weniger Transparenz, weniger Vertrauen. Journalistenvertreter warnen, dass ohne regelmäßige Pressegespräche die Distanz zwischen Regierung und Bürgern größer wird. Statt Dialog droht Monolog. Doch die Reaktion der Kammer zeigt: Die vierte Gewalt lebt – und sie steht aufrecht. In einer Zeit, in der Demokratie weltweit unter Druck steht, ist es ein starkes Zeichen aus Bozen: Freiheit braucht Fragen, und Demokratie braucht Journalismus – wer den Dialog kappt, verliert das Vertrauen der Menschen!


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