Bozen/Innichen – Die katholische Kirche in Südtirol steht erneut im Kreuzfeuer der Kritik: Die Ernennung von Don Giorgio Carli zum Seelsorger im Oberen Pustertal sorgt für Empörung – denn sein Name taucht im Missbrauchsgutachten der Diözese Bozen-Brixen auf!
Erst kürzlich hatte Bischof Ivo Muser bekannt gegeben, dass Don Giorgio Carli künftig als Seelsorger in mehreren Gemeinden des Oberen Pustertals tätig sein soll. Doch kaum war die Tinte trocken, wurde ein brisanter Fakt öffentlich: Der Geistliche wird im offiziellen Missbrauchsgutachten der Diözese zumindest namentlich genannt.
„Was denkt sich die Kirche dabei?“, fragen sich viele Gläubige. In sozialen Medien und Leserbriefen äußern Betroffene und Gemeindemitglieder ihre Fassungslosigkeit. Eine Frau aus Innichen schreibt: „Es ist ein Schlag ins Gesicht für alle, die auf Aufarbeitung und Konsequenzen gehofft haben.“
Die Diözese betont, es gebe keine gerichtlichen Verurteilungen gegen Don Giorgio Carli, und verweist auf eine sorgfältige Einzelfallprüfung. Doch Kritiker werfen der Kirchenleitung mangelnde Sensibilität und fehlendes Fingerspitzengefühl vor:
„WIE KANN JEMAND, DER IM GUTACHTEN ERWÄHNT WIRD, EIN VERTRAUENSAMT AUSÜBEN?“
Auch die Initiative „Wir sind Kirche“ zeigt sich entsetzt und fordert eine sofortige Rücknahme der Ernennung. Selbst Kirchennahe sehen in der Entscheidung ein fatales Signal: „Das Vertrauen in die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle wird so endgültig zerstört.“
Don Giorgio Carli selbst äußerte sich bislang nicht öffentlich zu den Vorwürfen oder zu seiner Erwähnung im Gutachten.
Fazit:
Mit der umstrittenen Personalentscheidung gerät die Diözese Bozen-Brixen erneut unter Rechtfertigungsdruck. Die Frage bleibt: Warum wird das Vertrauen der Gläubigen immer wieder leichtfertig verspielt?
Die Seelsorge im Pustertal beginnt – mit einem Skandal im Gepäck.