
MÜHLDORF AM INN. Zu einem Großeinsatz von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst kam es in der Nacht auf Mittwoch, 24. Juli 2019, in der Justizvollzugsanstalt Mühldorf am Inn. Nach derzeitigen Erkenntnissen hatte ein Häftling (27) in einem Gemeinschaftshaftraum randaliert, ein Feuer gelegt und mehrere Mithäftlinge bedroht. Speziell geschulten Polizeibeamten der Verhandlungsgruppe gelang es, den 27-Jährigen zur Aufgabe zu bewegen. Spezialeinsatzkräfte (SEK) der Polizei beendeten dann mit einer Festnahmeaktion die Situation, ohne dass Personen ernsthaft verletzt wurden.
Im Polizeipräsidium in Rosenheim wurde der Führungsstab aufgerufen, parallel dazu wurde vom Polizeipräsidium vor Ort eine Einsatzleitung eingerichtet. Neben zahlreichen regionalen und überregionalen Einsatzkräften wurden auch die Beamten der Verhandlungsgruppe und das SEK Südbayern hinzugeholt.
Dem Geschick der Verhandlungsgruppe ist es wohl zu verdanken, dass sich der 27-jährige lettische Tatverdächtige gut eine Stunde nach Aufnahme der Gespräche zur Aufgabe bereit erklärte. SEK-Beamte nahmen den Mann kurz darauf widerstandslos fest, die fünf Mithäftlinge wurden getrennt voneinander untergebracht. Mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung, infolge des in der Zelle gelegten Feuers, wurde ein Häftling (41) zur Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht, alle übrigen Personen blieben unverletzt.
Der Einsatz spielte sich in einer verschlossenen Haftzelle innerhalb der Justizvollzugsanstalt ab, für die Bevölkerung bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefährdung. Unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Traunstein führt jetzt die Kriminalpolizeistation Mühldorf am Inn die Ermittlungen in dem Fall. Gegen den 27-Jährigen werden die Untersuchungen wegen verschiedener Delikte, auch wegen Geiselnahme, geführt. Zu klären gilt es für die Kripo auch, ob einem oder mehreren der fünf Mithäftlinge ein strafbares Verhalten oder eine Tatbeteiligung zur Last gelegt werden muss.