Eigentlich sollte der Bozner Christkindlmarkt ein Ort der Besinnlichkeit, des Glühweins und des Lichterglanzes sein. Doch in den letzten Tagen ist die Stimmung in der Altstadt alles andere als friedlich. Statt Weihnachtsmusik hallten Polizeikommandos durch die Gassen, während immer mehr Kontrollteams unterwegs sind. Besucher berichten von aggressiven Gruppen, nervösen Gesichtern und einer Atmosphäre, die mit Romantik oder Weihnachtsfreude nichts mehr zu tun hat.
Die Polizei ist im Dauereinsatz und hat den Weihnachtsmarkt längst zum Brennpunkt erklärt. Immer wieder kam es zu Anzeigen, Platzverweisen und hitzigen Szenen. Manche Verdächtige wurden mit Einbruchswerkzeug gestoppt, andere provozierten offen die Beamten. Besonders entsetzt waren viele Einheimische, als bekannt wurde, dass sogar mehrfach gegen Aufenthaltsverbote verstoßen wurde – mitten in der Innenstadt, in jenem Viertel, in dem sonst Familien mit Kinderpunsch durch die Budengassen schlendern.
Der traurige Höhepunkt: Ein dreister Dieb griff an Heiligabend in einem Bozner Geschäft zu, stopfte Kleidung in seine Taschen und flüchtete gewalttätig, schlug sogar einen Mitarbeiter nieder. Von Weihnachtsfrieden keine Spur! Die Polizei hat ihn inzwischen gefasst – doch der Vorfall wirft Fragen auf: Wie sicher ist der Bozner Christkindlmarkt wirklich? Und wie viel vom einstigen Festzauber ist geblieben, wenn die Polizei jedes zweite Gespräch übertönt?
