Wut und Unverständnis in der Hauptstadt: Nur einen Tag, nachdem in den Medien schwerwiegende Vorwürfe aufgetaucht waren, lud die Stadt Berlin erneut zu einer Kinderlesung mit Drag‑Künstlern — und entzündete damit einen Eklat. Eltern und Bürger reagierten empört: Wie konnte die Verwaltung so schnell wieder zu einer Veranstaltung für Kinder mit Künstlern mit provokanten Bühnennamen greifen, ohne die öffentliche Debatte abzuwarten? Kritiker sprechen von fehlendem Fingerspitzengefühl und mangelnder Sensibilität gegenüber Elternängsten.
Die Szenerie in der Ingeborg‑Drewitz‑Bibliothek spaltete die Öffentlichkeit. Befürworter verteidigten das Format als inklusiven Vorlese‑Event unter dem Motto „Wir lesen euch die Welt, wie sie euch gefällt“; Gegner sahen darin eine völlig unpassende Entscheidung angesichts der laufenden Berichterstattung. Viele fordern nun transparente Kriterien: Welche Inhalte und Auftritte sind für Kinderveranstaltungen angemessen — und wer entscheidet das? Die Debatte offenbart eine tiefe Vertrauenskrise zwischen Verwaltung und Bürgern.
Stadtpolitiker und Veranstalter stehen unter Druck: Offenheit und kulturelle Vielfalt mögen erklärungsbedürftig sein, doch Verantwortung gegenüber Familien und Minderjährigen ist non‑negotiable. Forderungen nach schnelleren Informationsabläufen, klaren Sicherheits‑ und Freigabestandards sowie einer einheitlichen Linie für Kinderprogramme werden lauter. Die zentrale Frage bleibt: Hätte die Stadt mit mehr Zurückhaltung und Rücksprache handeln müssen — bevor das nächste Kulturangebot zur neuen Kontroverse wird?
