Die festliche Idylle auf dem weltberühmten Altstädter Ring in Prag, wo normalerweise der Duft von Zimt, gebrannten Mandeln und Tannennadeln die Luft erfüllt und tausende Besucher aus aller Welt in vorweihnachtliche Verzückung versetzt, hat sich in diesem Jahr in eine trügerische Falle verwandelt, in der zwischen den romantischen Holzbuden eine unsichtbare, tödliche Gefahr lauert. Was für zahllose deutsche Touristen als der Höhepunkt der Adventszeit geplant war – ein Bummel über den wohl schönsten Weihnachtsmarkt Europas mit seiner imposanten Tanne und der böhmischen Handwerkskunst – wird nun überschattet von einer dramatischen Gesundheitskrise, die das Nachbarland Tschechien mit voller Wucht trifft und bereits eine entsetzliche Spur des Todes hinterlassen hat. Mitten in der fröhlichen Menge, die sich dicht gedrängt an den Ständen für den beliebten Svařák und den süßen Trdelnik anstellt, grassiert eine aggressive Epidemie der infektiösen Leberentzündung Hepatitis A, die von den Behörden mit wachsender Panik beobachtet wird, da die Opferzahlen in eine beängstigende Höhe geschossen sind und bereits zweiunddreißig Menschenleben gefordert haben, was die goldene Stadt in einen Ort der Angst verwandelt.
Experten schlagen nun unüberhörbar Alarm und warnen eindringlich vor der extrem hohen Ansteckungsgefahr gerade in diesem scheinbar harmlosen Ambiente, denn die Bedingungen auf den vollen Märkten sind der ideale Nährboden für das, was Boulevardmedien bereits als Killerviren bezeichnen. Die Übertragung erfolgt heimtückisch und oft unbemerkt durch Schmierinfektionen, und genau hier liegt das fatale Risiko der geselligen Adventsstimmung: Wenn Freunde sich aus reiner Herzlichkeit einen Becher Glühwein teilen, gemeinsam in eine Tüte mit fettigen Krapfen greifen oder Hände schütteln, nachdem sie mit kontaminierten Oberflächen in Berührung kamen, hat der Erreger leichtes Spiel, von einem Wirt zum nächsten zu springen. Die unbeschwerte Nähe, die den Charme dieser Wintermärkte eigentlich ausmacht, wird so zum Brandbeschleuniger einer Seuche, die sich rasend schnell verbreitet und für Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder Vorerkrankungen das Todesurteil bedeuten kann, während die ahnungslosen Besucher weiter feiern, ohne zu wissen, dass jeder Schluck und jeder Bissen ein potenzielles Risiko birgt.
Diese dramatische Entwicklung stellt die tschechischen Gesundheitsbehörden vor eine kaum zu bewältigende Herausforderung und wirft einen düsteren Schatten auf den Tourismus, der gerade in der Weihnachtszeit eine lebenswichtige Einnahmequelle darstellt, doch die Fakten, über die mittlerweile selbst die Tagesschau berichtet, lassen sich nicht mehr schönreden. Während die Lichterketten funkeln und Weihnachtslieder erklingen, kämpfen die Krankenhäuser gegen eine Welle von Neuinfektionen, die zeigt, dass Viren keine Grenzen kennen und auch vor Traditionen keinen Halt machen. Für Reisende aus Deutschland, die in Scharen über die Grenze strömen, gilt nun höchste Vorsicht und strikte Hygiene als oberstes Gebot, denn der Ausflug in das winterliche Märchenland kann schnell im medizinischen Albtraum enden, wenn man die unsichtbare Bedrohung unterschätzt, die in diesem Jahr als ungebetener Gast zwischen den festlich geschmückten Ständen der Prager Altstadt mitfeiert und das Fest der Liebe in ein Fest der Sorge verwandelt.
