In Washington sorgt ein Papier aus dem Weißen Haus für einen politischen Paukenschlag, dessen Echo weit über den Atlantik hallt. Die Regierung von Präsident Trump legt eine neue Strategie für Europa vor, die nicht auf leise Diplomatie, sondern auf offenen Druck und gezielte Einmischung setzt. Anstatt wie frühere US-Regierungen auf eine enge Partnerschaft mit der Europäischen Union zu setzen, wird nun offen von „Widerstand“ gegen das Brüsseler Machtzentrum gesprochen. Parteien, Bewegungen und Regierungen, die sich kritisch oder feindlich zur EU äußern, rücken damit schlagartig in den Fokus amerikanischer Unterstützung. In der diplomatischen Welt gilt das Papier als klare Kampfansage an ein Europa, das sich bislang als verlässlicher Verbündeter der USA verstand.
Besonders brisant ist die Botschaft an all jene Kräfte in Europa, die von „nationaler Souveränität“ gegen „Brüsseler Bevormundung“ sprechen. Sie können sich ermutigt fühlen, denn ausgerechnet der mächtigste Verbündete auf der anderen Seite des Ozeans signalisiert offen, dass er auf ihrer Seite steht. Für Trump ist der Machtblock EU ein Störfaktor, den er am liebsten zerlegt oder zumindest geschwächt sehen möchte, um mit einzelnen Staaten Deals nach seinem Geschmack auszuhandeln. In Hauptstädten wie Berlin, Paris und Brüssel schrillen die Alarmglocken: Was früher hinter vorgehaltener Hand vermutet wurde – dass Washington antieuropäische Kräfte hofiert – scheint nun zur offiziellen Linie zu werden. Diplomaten sprechen von einem historischen Bruch, der die transatlantischen Beziehungen auf eine völlig neue, unsichere Basis stellt.
In Europa selbst wirkt die neue US-Strategie wie ein Brandbeschleuniger in ohnehin polarisierten Gesellschaften. EU-kritische Parteien feiern das Signal aus Washington als Bestätigung ihrer Linie und nutzen es, um ihre Anhänger weiter zu mobilisieren. Befürworter eines starken Europas sehen dagegen eine gefährliche Einmischung, die demokratische Prozesse untergraben und das Projekt EU systematisch schwächen könnte. Zwischen transatlantischer Partnerschaft und offenem Machtkampf entsteht ein Spannungsfeld, in dem jede Wahl, jedes Referendum und jede Regierungskrise plötzlich auch ein geopolitisches Schachfeld für Washington wird. Klar ist: Mit dieser Strategie macht Trump Europa nicht nur zum Partner, sondern zum politischen Spielfeld – und setzt damit eine Dynamik in Gang, deren Folgen noch jahrelang nachwirken dürften.
