Althusmann will Zuschlag auf Einkommensteuer statt Grundsteuer

Hannover (dts Nachrichtenagentur) – Im Streit um die Reform der Grundsteuer auf Immobilien hat Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) die Abschaffung dieser Steuer und stattdessen einen Zuschlag auf die Einkommenssteuer gefordert. "Zudem sollte den Ländern durch eine Öffnungsklausel der Weg zu eigenverantwortlichen Regelungen freigemacht werden", sagte Althusmann der "Rheinischen Post" (Montagsausgabe). In diesem Punkt unterstützt er den Vorschlag der Regierung in Bayern und lehnt die Pläne von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) strikt ab.

Dessen wertabhängiges Modell für die Grundsteuer, welches sich an der tatsächlichen Wertentwicklung der Grundstücke sowie an den durchschnittlich gezahlten Mieten orientiert, sei "Bürokratiewahn pur" und erzeuge einen unvertretbar hohen Mehraufwand etwa für die Finanzverwaltungen. "Allein in Niedersachsen müssten fast 1000 zusätzliche Stellen geschaffen werden", sagte der niedersächsische CDU-Vorsitzende. Er fügte hinzu: "Persönlich bedauere ich, dass nicht auch ein Ersatz der Grundsteuer durch ein kommunales Zuschlagsrecht auf die Lohn- und Einkommenssteuer erwogen wurde. Das wäre sozial gerechter." Das Bundesverfassungsgericht hatte wegen völlig veralteter Bemessungswerte eine Reform der Grundsteuer gefordert und dafür eine Frist bis Ende 2019 gesetzt, sonst darf die Steuer ab 2020 nicht mehr erhoben werden. Den Kommunen würden dann jährlich 14,8 Milliarden Euro an Einnahmen fehlen.