Amts- und Würdenträger – Missbrauch und Kinderpornos: 15 Fälle bei der NRW-Polizei

 

Es sind die Missbrauchsfälle, in denen Amts- und Würdenträger die Täter sind, die uns besonders betroffen machen. Die vielen Beispiele aus Kirchen, in denen Opfern sexuelle Gewalt angetan wurde, lassen uns vor Wut kochen. Von Geistlichen erwarten wir, dass sie sich moralisch verhalten, wollen bei ihnen Schutz finden. Gleiches gilt für Polizisten. Gemein haben die beiden Gruppen aber nicht nur die würdevolle Achtung durch die Öffentlichkeit. Sowohl das Polizeiwesen als auch die Kirchen agieren zu häufig im Verborgenen. Priester unterliegen keinen weltlichen Gerichten. Und lässt sich ein Polizeibeamter etwas zu schulden kommen, ermitteln die Berufskollegen. Dass die wegen des Neutralitätsgebotes aus einer fremden Behörde kommen müssen, ist dabei ein schwacher Trost. Es ist an der Politik, diesen Institutionen mehr Transparenz aufzuzwingen. Das Polizeiwesen darf kein abgeschottetes System sein. Es bedarf endlich neutraler Organe, in denen polizeiliches Fehlverhalten aufgearbeitet wird.

 

Neue Westfälische, Carina Schmihing