ANTIZWANGSPSYCHIATRIE-DEMO AM 12.3.: MISSACHTUNG DER EINGESPERRTEN MENSCHEN IST UNERTRÄGLICH?

By behoerdenstress13

demo wiesbaden

ANTIZWANGSPSYCHIATRIE-DEMO AM 12.3.:
MISSACHTUNG DER EINGESPERRTEN MENSCHEN IST UNERTRÄGLICH!

PSYCHIATRIE-BETROFFENE UND UNTERSTÜTZER_INNEN KRITISIEREN
AUSLADUNG EINES PSYCHIATRIE-INSASSEN BEI DER ANHÖRUNG IM LANDTAG:
„DESINTERESSE VON PARTEIEN AN DEN BETROFFENEN IHRER POLITIK IST
NICHT NEU“

Am 12. März soll in Wiesbaden über das neue Maßregelvollzugsgesetz
verhandelt werden. Doch Menschen, die von diesem Gesetz aktuell
betroffen sind, werden nicht vor Ort sein. Die Landtagsverwaltung
äußerte Sicherheitsbedenken – und alle Fraktionen einschließlich
der Linken, die den Vorschlag gemacht hatten, stimmten der Ausladung
zu. „Das zeigt, wie wenig Wert die Menschen hinter Mauern und
Stacheldraht sind“, schimpfen nun Kritiker_innen der
Zwangspsychiatrie, die für den Tag der Anhörung zu einer
Demonstration aufrufen, auf der gegen die Fortsetzung von Zwang,
Isolation und Entmündigung protestiert werden soll. Treffpunkt ist um
13 Uhr am Rathaus der Stadt unweit der Bannmeilengrenze.

Konkreter Fall ist der Patient Peter H., der in der Vitos-Klinik
Riedstadt festgehalten wird. „Hier wird der Mensch zu einem Objekt
einer totalen Institution gemacht“, kritisierte er seine Ausladung
und die täglichen Verhältnisse in der Klinik. Er beklagt die
Schaffung eines ärztlichen Gewaltverhältnisses gegenüber
Patient_innen, die vom Gesetz gar nicht gedeckt ist. Sein ihm vor
vielen Jahren vorgeworfenes Delikt hat mit der Anwesenheit auf einer
Landtagsanhörung keinerlei Zusammenhang. Für eine allgemeine
Fluchtgefahr gibt es keine besonderen Hinweise: „Das wäre ein
Argument, grundsätzlich alle Psychiatrie-Betroffenen von der
Teilnahme an politischen Debatten und am gesellschaftlichen Leben
auszuschließen“, kritisiert Jörg Bergstedt, Anmelder der
Wiesbadener Demonstration die Ausladung. Die Anhörung würde so zu
einer Sache, bei der Menschen über das Wohl Anderer beraten, aber die
Folgen ihrer eigenen Politik nicht zur Kenntnis nehmen wollen.
„Dieses Weggucken ist Alltag in einer Politik, die Verhältnisse von
oben nach unten steuert und bei der die Menschen nur Setzfiguren in
einem Spiel von Macht- und Wirtschaftsinteressen sind.“ Bergstedt
verweist auf einen weiteren Fall. SPD-Landtagsabgeordnete hätten vor
kurzer Zeit die Vitos-Klinik in Haina besucht, um sich vor Ort zu
informieren. Auf ihrer eigenen Internetseite würden sie über diese
Reise berichten. Danach hätten sie selbst vor Ort nicht mit
Psychiatrie-Betroffenen geredet. Auf einem Erinnerungsfoto posieren
sie ausgerechnet mit dem Buch des Klinikchefs Rüdiger
Müller-Isberner, in dem der offen von illegalen Praxen in seinen
Kliniken berichtet und dazu aufruft. „Das Buch ist ein Fall für den
Staatsanwalt und nicht für einseitige SPD-Werbung pro
Vitos-Klinikleitungen“, schimpft Bergstedt. Zudem hätten die beiden
Landtagsabgeordneten auch noch angekündigt, sich für eine stärkere
Beteiligung der Klinikleitung an Gesetzgebungsverfahren einzusetzen.
„Die Betroffenen kommen offenbar in der Politik gar nicht vor.“
Dass selbst Oppositionsparteien auf eine Einbeziehung der Betroffenen
herrschender Politik verzichten, mache die Sache noch schlimmer. Umso
wichtiger sei, sich öffentlich gegen Zwang, unmenschliche Behandlung
und die Verweigerung selbst elementarster Menschenrechte in den
geschlossenen Psychiatrien insgesamt und in den forensischen
Abteilungen mit ihrem Maßregelvollzug im Besonderen einzusetzen. Bei
der Demonstration am 12. März soll deshalb den Landtagsfraktionen ein
Forderungskatalog übergeben werden.

Hinweis: Den Forderungskatalog finden sie am Ende dieser Mail.
Vertreter_innen der Landtagsfraktionen sind für 13.30 Uhr, d.h. vor
der Anhörung, auf die Versammlung eingeladen.

Informationsseite zur Kritik an Psychiatrien:
www.psychiatrieundknast.de.vu [1]

Kontakt zum Betroffenen Peter H. und zum Demoanmelder über die
Projektwerkstatt, Ludwigstr. 11, 35447 Reiskirchen, 06401-903283,
kobra@projektwerkstatt.de [2]

V.i.S.d.P.: Jörg Bergstedt

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