Aschaffenburg: Die große Liebe vorgetäuscht – Unterfranken Endstation für Trickbetrüger – Zwei Tatverdächtige festgenommen

Polizei-Bayern
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ASCHAFFENBURG UND BREMEN. Am vergangenen Mittwoch war Unterfranken erneut Endstation für dreiste Trickbetrüger. Sie hatten einer 58-Jährigen die große Liebe vorgetäuscht und versucht, sie um ihr Erspartes zu bringen. Ein Geldabholer wurde in Aschaffenburg und ein mutmaßlicher Hintermann in Bremen festgenommen. Beide befinden sich inzwischen in Haft.

 

Bereits im Juni hatte die 58-Jährige auf einer Dating-Plattform im Internet einen Mann kennengelernt. Er gab sich als amerikanischer Soldat namens „Peter“ aus, der aktuell auf einem US-Stützpunkt in Syrien stationiert sei. Bei weiteren Kontaktaufnahmen versprach „Peter“ die große Liebe. Er plante mit der Unterfränkin einen gemeinsamen Urlaub, gab jedoch an, 1.400 Euro für ein Visum zu benötigen. In der Folge wurde die Forderung durch Vortäuschen weiterer Probleme auf insgesamt 10.000 Euro erhöht.

Obwohl die 58-Jährige die Betrugsmasche sofort erkannt hatte, ließ sie sich nichts anmerken und verständigte die Polizei, woraufhin die Kripo Aschaffenburg die weiteren Ermittlungen übernahm. Die Modalitäten für die Geldübergabe wurden mit einem Komplizen von „Peter“ vereinbart, der sich als „Dr. Anderson“, einem Kameraden von „Peter“, ausgab. Die Beteiligten verständigten sich darauf, dass die Übergabe des Geldes am vergangenen Mittwoch in einem Café in Aschaffenburg stattfinden soll.

Die Festnahme des Geldabholers erfolgte am Mittwochnachmittag am Hauptbahnhof Aschaffenburg. Bei dem Festgenommen handelt es sich um einen 28-jährigen, serbischen Staatsangehörigen, der aktuell in Bremen wohnhaft ist. Darüber hinaus konnte der mutmaßliche Hintermann ermittelt werden, der sich gegenüber der 58-Jährigen als „Dr. Anderson“ ausgegeben hatte. Der nigerianische Staatsangehörige im Alter von 46 Jahren wurde in Bremen lokalisiert und dort ebenfalls am Mittwochnachmittag festgenommen.

Die noch andauernden Ermittlungen gegen die beiden Beschuldigten führt die Kriminalpolizei in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde der 28-jährige Tatverdächtige am Donnerstag dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der die Untersuchungshaft wegen des dringenden Verdachts des versuchten gewerbsmäßigen Bandenbetrugs anordnete. Auch gegen den in Bremen festgenommenen Tatverdächtigen hat die Staatsanwaltschaft Aschaffenburg Haftantrag gestellt. Beide Beschuldigte sitzen inzwischen in Justizvollzugsanstalten ein.