Bericht: Geplante Lockdown-Lockerungen auf der Kippe

Maskenpflicht in der Innenstadt von Emden, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die am morgigen Mittwoch auf dem Corona-Gipfel geplanten Beschlüsse zu Lockdown-Lockerungen sind wohl in Gefahr. Keine 24 Stunden vor dem Gipfel gibt es offenbar noch immer dutzende Unklarheiten über die Teststrategie, die auf dem Gipfel beschlossen werden soll, berichtet das Wirtschaftsmagazin "Business Insider" (Mittwochausgabe) unter Berufung auf Regierungskreise. Bis Anfang April ist laut Beschlussvorlage eigentlich vorgesehen, dass sich alle Deutschen ein bis zwei Mal die Woche kostenlos testen lassen können, vor allem Schul- und Kita-Mitarbeiter sowie Beschäftigte, die im Büro arbeiten.

Dazu sieht das Papier Möglichkeiten "in einem von der jeweiligen Kommune betriebenen Testzentrum, bei von der jeweiligen Kommune beauftragten Dritten oder bei niedergelassenen Ärzten". Ob es die Tests ein Mal oder zweimal geben wird, ist noch zwischen Bund und Ländern strittig. Doch aus Regierungskreisen heißt es laut Magazin, dass nicht klar ist, ob es in Deutschland überhaupt absehbar und dauerhaft ausreichend Schnell- und Selbsttests gibt. Zwar hatte das Bundesgesundheitsministerium (BMG) am 1. März noch in einem dreiseitigen Strategiepapier für den Gipfel nachgearbeitet, doch Zahlen wurden darin nicht genannt. Viele Länder kritisieren zudem, dass Testzentren gar nicht so schnell aufgebaut werden könnten. Zudem sei offen, um wen es sich bei den von Kommunen beauftragten "Dritten" handeln soll. Dazu ist umstritten, ob Tests zur Absicherung des Ergebnisses zertifiziert werden sollen und durch wen. Trotz fehlender Angaben zur geplanten Menge an Schnell- und Selbsttests wird die Strategie mit kostenlosen Tests wohl teuer: Laut BMG-Schätzungen kostet das monatlich bis zu 810 Millionen Euro, berichtet "Business Insider".

Foto: Maskenpflicht in der Innenstadt von Emden, über dts Nachrichtenagentur