Bürgergeld-Statistik: Junge Ausländer beziehen häufiger Leistungen als deutsche Gleichaltrige

Eine aktuelle Auswertung der Bundesagentur für Arbeit sorgt für Diskussion: In der Altersgruppe der 15- bis 25-Jährigen beziehen mittlerweile mehr ausländische junge Menschen Bürgergeld als Deutsche. Während insgesamt rund 5,5 Millionen Menschen in Deutschland Bürgergeld erhalten, zeigt sich besonders bei jungen Leistungsempfängern ein auffälliges Bild: Der Anteil von Ausländern ist in dieser Altersgruppe überproportional hoch.
Experten führen die Entwicklung vor allem auf die Zuwanderung der letzten Jahre zurück. Viele junge Geflüchtete und Migranten befinden sich noch in Ausbildung oder Qualifizierungsmaßnahmen und sind daher auf staatliche Unterstützung angewiesen. Auch fehlende Sprachkenntnisse und erschwerter Zugang zum Arbeitsmarkt spielen eine Rolle. Die Bundesregierung betont, dass der höhere Anteil nicht überraschend sei, da Integration und Berufseinstieg Zeit benötigten.
Kritiker hingegen sehen die Zahlen als Beleg dafür, dass die Integrationspolitik der vergangenen Jahre unzureichend war. Besonders Oppositionsparteien fordern strengere Vorgaben und eine stärkere Fokussierung auf Ausbildung und Arbeitsanreize statt dauerhafter Transferleistungen. Sozialverbände warnen jedoch davor, die Debatte einseitig zu führen. „Viele junge Menschen, die heute Bürgergeld beziehen, könnten in einigen Jahren dringend benötigte Fachkräfte sein – wenn man jetzt in ihre Ausbildung investiert“, heißt es von der Caritas.
Die Diskussion dürfte sich in den kommenden Monaten zuspitzen, da die Kosten für das Bürgergeld weiter steigen. Während die Politik zwischen Integration, Arbeitsmarktchancen und finanzieller Belastung abwägt, bleibt die zentrale Frage: Wie gelingt es, junge Menschen – egal welcher Herkunft – schneller in Ausbildung und Arbeit zu bringen?


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