Bundestagsnachrichten: FDP fordert mehr Sicherheit bei Zahnbehandlungen!

Gesundheit/Antrag

Berlin: (hib/PK) Die FDP-Fraktion fordert mehr Sicherheit für Patienten bei bestimmten Zahnbehandlungen. Durch eine sogenannte Aligner-Behandlung würden Zahnfehlstellungen korrigiert, heißt es in einem Antrag (19/25668) der Fraktion.

Solche Behandlungen müssten von Zahnärzten und Kieferorthopäden gesteuert und überwacht werden, weil ansonsten schwere Schäden entstehen könnten. In den vergangenen Jahren seien aber Unternehmen in den Markt eingestiegen, die eine Behandlung oft ohne Begleitung eines Kieferorthopäden oder Zahnarztes anböten. Stattdessen bekämen die Patienten Modelliermassen zugeschickt und übernähmen die Therapie in Eigenregie.

Die FDP-Fraktion fordert in dem Antrag, gewerbliche Aligner-Behandlungen ohne vollumfängliche zahnheilkundliche Begleitung durch approbierte Kieferorthopäden oder Zahnärzte zu unterbinden.

Durch eine Aligner-Behandlung werden Zahnfehlstellungen korrigiert. Für die
Patienten werden individuelle Kunststoffschienen gefertigt. Die jeweils eingesetzte Schiene wird nach etwa 14 Tagen gegen eine neue getauscht. Je nach Schwere der Zahnfehlstellungen werden zwischen zehn und fünfzig Aligner benötigt.
Nach § 1 Zahnheilkundegesetz (ZHG) liegen Behandlungen im Bereich der Zahn-
, Mund- und Kieferheilkunde zum Schutz der Patienten und der Versorgungsqualität allein in der Verantwortung der Zahnärzte und Kieferorthopäden.

Aligner-Behandlungen müssen deshalb von Kieferorthopäden oder Zahnärzten
durchgeführt werden, da die Veränderung der Zahnstellung einen Eingriff in das
stomatognathe System und insbesondere den Zahnhalteapparat darstellt. § 1 Abs.
3 ZHG definiert “Anomalien der Zahnstellung” als Krankheit, so dass die Korrektur von Fehlstellungen eine Behandlung einer Krankheit im Sinne des ZHG darstellt. Insofern handelt es sich bei einer Aligner-Therapie nicht um eine kosmetische, sondern eine zahnheilkundliche Behandlung.

In den vergangenen Jahren sind aber auch Unternehmen in diesen Markt eingestiegen, die meist über das Internet eine Behandlung oft ohne die Begleitung eines
Kieferorthopäden oder eines approbierten Zahnarztes anbieten. Stattdessen werden den Patienten Abdruck-Sets mit Alginat-Masse nach Hause geliefert, um
selbst ein analoges Kiefer-Modell zu erstellen. Die Aligner werden ihnen dann
zugeschickt, die Therapie übernehmen die Patienten dann meist in Eigenregie.
Eine Aligner-Behandlung ohne kieferorthopädische oder zahnärtzliche Begleitung kann schwere Schäden im Gebiss verursachen, die Schmerzen und auch hohe