Bundeswehr
Düsseldorf – Beamte des Bundeswehr-Beschaffungsamtes in Koblenz haben sich über Gängelei und fehlende Schwerpunktsetzung bei der Ausrüstung der Truppe beklagt. „Wir haben es hier mit einem eklatanten Führungsversagen zu tun“, sagte der Vorsitzende des Verbands des Technischen Dienstes der Bundeswehr, Jens Obermeyer, der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Montag). Er kritisierte die Auswirkungen der von der damaligen Rüstungsstaatssekretärin Katrin Suder eingeführten Mechanismen. „Das Kernproblem ist, dass die Mitarbeiter keine Freiheit für Entscheidungen mehr haben, seit Frau Suder das Mikromanagement eingeführt hat“, erklärte Obermeyer. Es gebe Millionen von Ausrüstungsgegenständen in der Bundeswehr, vom Schnürsenkel bis zum Eurofighter. Darunter müssten Schwerpunkte gebildet werden statt wie bisher jedem Kommandeur alle Fähigkeiten an die Hand zu geben. „So müssen in winzigen Stückzahlen Zehntausende von Spezialausstattungen beschafft werden“, klagte der Verbandschef. Auf dem jeweiligen Gebiet fehle dann die Durchhaltefähigkeit. „Das ließe sich innerhalb der Nato und innerhalb Europas auch arbeitsteilig und damit besser regeln“, unterstrich Obermeyer.