Berlin – Waffen-Eklat in der Truppe! Die Bundeswehr tauscht ihre Dienstpistole – und diesmal kommt das neue Modell nicht aus Deutschland, sondern aus dem Nachbarland Tschechien! Der Zuschlag für die neue Armeepistole ging an den Hersteller CZ (Česká zbrojovka). Das Modell mit dem Namen P13 soll die in den Neunzigerjahren eingeführte P8 ablösen. Pikant: Die bisherige Pistole stammt von der Traditionsfirma Heckler & Koch – doch für den deutschen Hersteller heißt es nun: Ausgeschossen!
In der internationalen Ausschreibung zog die Firma aus Oberndorf am Neckar den Kürzeren. Stattdessen setzte sich der tschechische Konkurrent durch – mit einem vollständig neuen Konzept, moderner Technik und offenbar besseren Konditionen. Gefertigt wird die neue Waffe im CZ-Stammwerk im mährischen Uherský Brod, geliefert wird sie vom fränkischen Unternehmen POL-TEC. Offiziell schweigen sowohl Bundeswehr als auch Hersteller zu den genauen Gründen für die Entscheidung. Hinter vorgehaltener Hand jedoch heißt es, die deutschen Angebote seien zu teuer und in der technischen Umsetzung zu schwerfällig gewesen.
In Waffenkreisen sorgt der Auftrag für hitzige Diskussionen. Viele sehen darin ein Symbol für den kontinuierlichen Bedeutungsverlust deutscher Rüstungsproduktion, gerade bei Handfeuerwaffen. Ausgerechnet die Bundeswehr, einst mit Stolz Trägerin von deutschen High-Tech-Gewehren und Pistolen, setzt nun auf ausländische Modelle. Für Heckler & Koch ein herber Rückschlag – für die tschechische Waffenindustrie dagegen ein Prestige-Erfolg mit Signalwirkung: Die Soldaten der Bundeswehr werden künftig mit einer Pistole aus Tschechien im Anschlag stehen. Deutschland schaut in die Röhre.
