CDU-Mitglied Max Otte nennt Vorgehen der Parteispitze gegen sich “Verzweiflungstat”

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Der wegen seines umstrittenen Tweets zur Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke unter Druck geratene Christdemokrat Max Otte sieht in der angekündigten juristischen Prüfung seines Verhaltens einen Verzweiflungsakt der Parteispitze. Das sei eine “Verzweiflungstat einer einstmals großen Volkspartei, die anscheinend teilweise ihren Kompass verloren hat”, sagte Otte der Düsseldorfer “Rheinischen Post” (Mittwoch). Er rechne weder mit einem Parteiausschlussverfahren noch mit einer juristischen Prüfung. Er kämpfe dafür, dass die CDU zu den Werten zurückfinde, aufgrund derer er in die Partei eingetreten sei. Es sollte klar sein, dass demokratische Parteien und deren Mitglieder miteinander sprechen könnten. “Wenn ich als einfaches CDU-Mitglied die Meinung äußern würde, dass eine Koalition mit der AfD sinnvoll wäre, vielleicht sogar das einzig Richtige, dann ist das genau dies: eine Meinungsäußerung. Funktionäre müssten sich da schon mehr in die Pflicht nehmen lassen. Aber ich habe keinerlei Ambitionen, Funktionär meiner Partei, der CDU, zu werden oder ein Mandat anzustreben.”

Otte hatte getwittert, dass der “Mainstream” und “die Medien” den Mord an Lübcke zur Hetze gegen die “rechte Szene” nutzten. Später distanzierte er sich davon und entschuldigte sich. Nach Angaben von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer sollen Justiziare der Bundes-Partei und des NRW-Landesverbandes Ottes Verhalten auf Satzung und Parteiengesetz überprüfen.

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