CDU-Politiker kritisiert Behörden im des mutmaßlichen Tiergarten-Mörders Fall Ilyas A.!

 

Köln  – stern TV : Mit klaren Worten hat der CDU-Politiker Burkard Dregger das Vorgehen der Behörden im Fall des mutmaßlichen Tiergarten-Mörders Ilyas A. kritisiert. “Das ist absurd und unverantwortlich, dass wir die wenigen rechtsstaatlichen Mittel, die wir haben, nicht nutzen, um unsere Bevölkerung vor derartig schweren Jungs zu schützen”, sagte Dregger am Mittwochabend live bei stern TV.

Ilyas A. soll die 60-jährige Susanne Fontaine vor rund sieben Wochen im Berliner Tiergarten ermordet haben, als diese auf dem Heimweg von einem Treffen mit Freundinnen war. Dabei soll er Geld sowie ein Handy erbeutet haben. Der Fall hat auch politische Brisanz: Der mutmaßliche Täter hätte anscheinend schon Monate vor dem Mord in Abschiebehaft genommen werden können, saß bereits wegen verschiedener Diebstahls- und Gewaltdelikte in Haft. Doch nichts passierte, da Ilyas A. bei seiner Entlassung noch minderjährig war.

“Man hätte das Mittel der Abschiebungshaft nutzen können und müssen, um nicht in die Verlegenheit zu kommen, nicht zu wissen, wo er ist, wenn er 18 Jahre alt wird”, sagte Dregger, Vorsitzender des Untersuchungsausschusses zum Fall Anis Amri. Auch der Pressesprecher der Gewerkschaft der Polizei Berlin, Benjamin Jendro, räumte bei stern TV ein, dass sich die Behörden im Fall Susanne Fontaine Versäumnisse vorwerfen lassen müssen: “Natürlich sind dort Fehler passiert, sonst würde Susanne Fontaine wahrscheinlich noch leben.” Für den Polizeigewerkschaftler sind aber eher Systemfehler verantwortlich: “Wenn wir es nicht schaffen, eine bessere Zusammenarbeit hinzubekommen und die Bundesländer besser zu vernetzen, haben wir ein großes Problem. Und dann werden diese Taten immer wieder passieren.”

Zuvor hatte stern TV über den Mord an Susanne Fontaine berichtet und zwei Menschen getroffen, die der Ermordeten besonders nahe standen: ihre Freundin Olga Pieloth, die am Abend des Mordes mit Fontaine verabredet gewesen war, und ihren Mann, Klaus Rasch. Rasch hatte tagelang nach seiner Frau gesucht, nachdem sie nicht heimgekehrt war. Drei Tage nach ihrem Verschwinden wurde dem 66-Jährigen mitgeteilt, dass seine Frau tot aufgefunden wurde. In einem möglichen Prozess will Rasch als Nebenkläger auftreten.