Chemnitz-Prozess: Angeklagter zu 9,5 Jahren Haft verurteilt

Dresden (dts Nachrichtenagentur) – Im ersten Prozess zu der tödlichen Messerattacke von Chemnitz ist der Angeklagte Alaa S. zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das geht aus dem Urteil des Chemnitzer Landgerichts vom Donnerstag hervor. Das Verfahren fand aufgrund des großen Interesses der Öffentlichkeit in Räumlichkeiten des Oberlandesgerichts Dresden statt.

Das Gericht blieb mit dem Urteil leicht unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die für eine Freiheitsstrafe von zehn Jahren plädiert hatte. Der Syrer war wegen gemeinschaftlichen Totschlags sowie versuchten gemeinschaftlichen Totschlags in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung angeklagt. Ein weiterer Tatverdächtiger, ein noch flüchtiger Iraker, ist weltweit zur Fahndung ausgeschrieben. Ende August 2018 war der 35-jährige Daniel H. auf einem Chemnitzer Stadtfest mit einem Messer getötet worden. Ein weiterer Mann war mit Messerstichen verletzt worden. In den Wochen nach der Tat war es in Chemnitz und in weiteren Städten zu teilweise rechten Protesten und Ausschreitungen gekommen. Der Fall hatte sowohl national als auch international Aufsehen erregt sowie eine angeheizte politische Debatte ausgelöst.