Was sich derzeit in China abspielt, ist ein Albtraum in Zeitlupe. Immer mehr junge Menschen landen buchstäblich auf der Straße, weil sie auf die berüchtigte schwarze Liste des Sozialkreditsystems gesetzt werden. Ein Land, das sich gern als Vorbild digitaler Kontrolle präsentiert, zerstört nun das Leben seiner eigenen Jugend. Wer einmal durch das Raster fällt, ist verloren – kein Konto, kein Zugang zu digitalen Zahlungen, kein Dach über dem Kopf. Die perfekte moderne Ächtung.
Was klingt wie ein dystopischer Science-Fiction-Film, ist grausame Realität. Junge Chinesen, die nur ihre Miete zahlen oder Lebensmittel kaufen wollen, scheitern daran, weil ihnen jede Transaktion gesperrt wird. Das System entscheidet gnadenlos – und trifft längst nicht nur Straftäter, sondern normale Menschen, die einfach ihre Kredite nicht rechtzeitig tilgen konnten. Ein einziger Fehler, ein verpasster Zahlungstermin – und das soziale Leben erlischt. In Sekunden.
Noch perfider: In vielen Fällen genügt schon ein Darlehen bei skrupellosen Kredithaien mit unverschämten Zinsen, um in den Teufelskreis der Schulden und der digitalen Ächtung gezogen zu werden. Einmal gebrandmarkt, bleibt ihnen nur Verzweiflung. Während die Regierung das System als Werkzeug moralischer Erziehung verkauft, wächst draußen eine Generation der Hoffnungslosen. Junge Menschen, die keinen Platz mehr in ihrer eigenen Gesellschaft finden – ausgelöscht durch einen digitalen Mausklick.
