Coronakrise: ARD und ZDF prüfen neue Konzepte für Polit-Talks

ARD-Fernsehstudio ´Anne Will´, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die öffentlich-rechtlichen Sender prüfen wegen der Coronakrise neue Konzepte für Polit-Talks. Bei der ARD werde vor allem in puncto Video-Schalten weitergedacht, sagte ein Sendersprecher dem Nachrichtenportal Watson. So schalte man für das Talkformat "Maischberger – Die Woche" bereits einzelne Gäste zu.

Sendungen, die völlig auf Gäste im Studio verzichten und nur noch mit Live-Schalten arbeiten, seien derzeit zwar noch nicht geplant – aber auch nicht völlig undenkbar: "Wir prüfen jedoch auch diese Möglichkeit. Denn die Lage verändert sich dynamisch und dem passen wir uns an." Auch bei "Anne Will" bereite sich das TV-Team auf "verschiedene Szenarien" vor. Welches davon umgesetzt wird, entscheide die Redaktion "je nach aktueller Lage" neu. Sonst gelte grundsätzlich, wie auch bei anderen ARD-Formaten: "Hygienevorschriften gibt es im Studio schon immer – auf diese weisen wir unsere Gäste und das Team mündlich und schriftlich nun verstärkt hin." Beim ZDF waren in der vergangenen Woche drei Corona-Fälle unter den Mitarbeitern bestätigt worden. Die Politik-Talks von Markus Lanz und Maybrit Illner stünden aber nicht auf der Kippe, wie ein Sendersprecher dem Nachrichtenportal versicherte. Es gebe keinerlei Überlegungen, die Shows auszusetzen. In den ZDF-Talks wird derzeit die Anzahl der Gesprächsgäste reduziert, damit der empfohlene Mindestabstand eingehalten werden kann. Das Personal wird "auf das notwendige Minimum heruntergefahren", so ein ZDF-Sprecher. "Bei `Markus Lanz` kommen zudem sowohl Studio-Schalten als auch Skype-Schalten zum Einsatz – je nachdem, wo sich der Gesprächsgast befindet."

Foto: ARD-Fernsehstudio ´Anne Will´, über dts Nachrichtenagentur