CSU-Generalsekretär kritisiert Ramelows Hymnen-Vorstoß

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – CSU-Generalsekretär Markus Blume hat den Vorstoß des thüringischen Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Linke) für eine Änderung der Nationalhymne heftig kritisiert. "Hände weg von unserer Nationalhymne", sagte Blume der "Rheinischen Post" (Freitagsausgabe). "Wenn Herr Ramelow von den SED-Nachfolgern der Linkspartei ein Problem mit Einigkeit und Recht und Freiheit hat, dann sollte er seine Haltung überdenken, aber nicht unsere Nationalhymne ändern", so Blume weiter.

Auch der AfD-Vorsitzende Alexander Gauland positionierte sich gegen Ramelows Änderungsvorschlag. Vermutlich gehe es Ramelow nicht nur um den Text der Hymne, sondern darum, mit seiner Forderung den Kampf der Linkspartei gegen den deutschen Nationalstaat und die nationale Identität voranzutreiben, sagte Gauland am Donnerstag. "Diesen Versuchen wird sich die AfD-Fraktion entschlossen entgegenstellen." Ramelow hatte sich zuvor in der "Rheinischen Post" für eine neue Nationalhymne ausgesprochen. "Ich singe die dritte Strophe unserer Nationalhymne mit, aber ich kann das Bild der Naziaufmärsche von 1933 bis 1945 nicht ausblenden", sagte Ramelow der Zeitung. Zudem würden viele Ostdeutsche die Hymne nicht mitsingen. "Ich würde mir wünschen, dass wir eine wirklich gemeinsame Nationalhymne hätten. Bisher hat dieser Wunsch leider immer nur für empörte Aufregung gesorgt", sagte der Linken-Politiker weiter.