Dagmar Schipanski beklagt Probleme im Ost-West-Verhältnis

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die ehemalige Kandidatin für das Amt als Bundespräsidentin, Dagmar Schipanski (CDU), hat Probleme im Verhältnis zwischen Ost- und Westdeutschen beklagt. "Es ging damals sehr intensiv um ein besseres Verhältnis zwischen Ost und West", sagte sie dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Donnerstagsausgaben) mit Blick auf die Bundesversammlung am 23. Mai 1999, die sich jetzt zum 20. Mal jährt. "Und ich glaube, ich habe sehr viel dazu beigetragen, dass man sich ein bisschen näher gekommen ist."

Schipanski fügte jedoch hinzu: "Wenn ich an Pegida denke, dann bin ich sehr beunruhigt, weil es zeigt, dass sich das Verständnis füreinander nicht verbessert hat, sondern auseinandergedriftet ist. Ich hätte mir das Ost-West-Verhältnis besser gewünscht." Stattdessen würden "Populisten von links und rechts", die oft aus dem Westen kämen, heute "als Stimmen des Ostens auftreten". Dabei gebe es im Osten "sehr viele in der Mitte, die sich über die Bundesrepublik und das Grundgesetz freuen, über Reisefreiheit, Religionsfreiheit, Pressefreiheit". Die 75-Jährige fügte hinzu: "Wir haben nicht gelernt, unsere Stimme laut zu machen. Die Stimme der Ostdeutschen ist leise."