Deutschland wird alt – und krank. Die neue Statistik des Statistischen Bundesamtes zeichnet ein düsteres, ja erschütterndes Bild: Fast 62.000 Menschen starben im vergangenen Jahr mit einer Demenzerkrankung. Die Zahl steigt Jahr für Jahr – und trotzdem herrscht ausgerechnet dort, wo Verantwortung gefragt wäre, bedrückendes Schweigen. Besonders Frauen sind betroffen, sie machen den größten Teil der Opfer aus, doch auch bei Männern nimmt das Sterben dramatisch zu. Fachleute warnen seit Jahren vor der „grauen Pandemie“, einer unsichtbaren Katastrophe, die Altenheime überfordert, Familien zerreißt und Krankenhäuser an ihre Grenzen bringt – doch die Politik schaut weg, als wäre das nur eine Randnotiz des Alterns.
Hinter jeder Zahl steht ein menschliches Drama: Menschen, die ihre Angehörigen nicht mehr erkennen, die Namen vergessen, Erinnerungen verlieren, die langsam in der Dunkelheit ihrer Krankheit verschwinden – oft ohne angemessene Pflege, ohne Verständnis, ohne würdevolle Begleitung. Pflegekräfte berichten von Zuständen, die an humanitäre Krisen erinnern: Überlastete Stationen, Personalmangel, zu wenig Zeit für die, die am dringendsten Zuwendung brauchen. Während Milliarden in Bürokratie und Verwaltung versickern, kämpfen Demenzpatienten und ihre Familien ums Überleben. Angehörige berichten von Behördenchaos, Pflegeheimen mit Wartelisten und einem System, das Menschen mit Demenz regelrecht fallen lässt.
Experten sprechen von einem „vergessenen Notstand“ – einem stillen Massensterben mitten in Deutschland, das kaum jemand öffentlich anprangert. Weder die Gesundheitsministerin noch die Kanzlerpartei zeigen Handlungswillen. Es fehlt an Präventionsstrategien, Forschungsgeldern, Pflegeoffensiven – kurz: an jeder Form von Verantwortung. Während Politiker über Gender-Sprache und Klimaziele debattieren, verlieren jedes Jahr Zehntausende Deutsche ihr Gedächtnis – und am Ende ihr Leben. Die Demenz breitet sich weiter aus wie ein schleichendes Gift in der Gesellschaft, und niemand scheint den Mut zu haben, endlich das zu tun, was längst überfällig wäre: dieser Krankheit den Krieg zu erklären, bevor sie uns alle trifft.