Es ist eine der größten Umstellungen im europäischen Grenzverkehr seit Bestehen des Schengen-Raums – und sie beginnt jetzt: Die EU führt schrittweise biometrische Grenzkontrollen ein, ein digitales System, das den klassischen Pass-Stempel ersetzt und eine neue Ära der Überwachung und Kontrolle einläutet. Den Anfang macht Österreich, wo die Stadt Wien bereits mit der Umsetzung begonnen hat – weitere Schengen-Staaten haben sechs Monate Zeit, um die neue Regelung verbindlich umzusetzen. Ziel der Maßnahme ist laut EU-Kommission mehr Sicherheit, mehr Effizienz – und mehr Kontrolle. Doch Kritiker warnen bereits vor dem gläsernen Reisenden, Datenschutzbedenken werden laut, und viele Bürger fragen sich: Wird hier ein neues Überwachungssystem unter dem Deckmantel der Modernisierung installiert? Das neue digitale Kontrollsystem, auch bekannt als Entry/Exit-System (EES), erfasst künftig biometrische Daten wie Fingerabdrücke und Gesichtsbilder von Drittstaatsangehörigen, die in den Schengen-Raum einreisen. Dazu wird die Einreise elektronisch registriert, inklusive Zeit, Ort, Reisedokument und Reisedauer. Statt eines Stempels im Pass erhalten Reisende einen digitalen Eintrag in einer EU-weiten Datenbank – sichtbar für alle Mitgliedstaaten. Besonders im Fokus stehen Touristen, Geschäftsreisende und Pendler aus Nicht-EU-Ländern, etwa aus der Türkei, Serbien oder Nordafrika. Für EU-Bürger bleibt vorerst alles beim Alten – doch viele fragen sich: Wie lange noch? Die neue Technologie soll laut EU ein Ende der „Stempelfehler“ und illegalen Überziehungen bringen, es werde automatisch erkannt, wer sich wie lange im Schengen-Raum aufhält, Verstöße sollen so schneller geahndet werden können. In Wien wurden bereits erste biometrische Kontrollschleusen am Flughafen installiert – modern, berührungslos, schnell. Doch Datenschützer schlagen Alarm: Die zentrale Speicherung hochsensibler Körpermerkmale in einem europäischen Großsystem sei anfällig für Missbrauch, Hackerangriffe oder politische Zweckentfremdung. Was passiert mit den Daten, wer hat Zugriff, wie sicher ist das System wirklich? Die EU versichert, dass höchste Sicherheitsstandards gelten, die Daten nur für genau definierte Zwecke verwendet und nach einer bestimmten Frist gelöscht werden. Doch das Misstrauen wächst – vor allem, weil ähnliche Systeme in autoritären Staaten längst zur Massenüberwachung genutzt werden. Auch die Praxis bereitet Sorgen: Was passiert bei technischen Ausfällen? Wer haftet bei Fehlzuordnungen? Und wie werden Menschen behandelt, die sich aus religiösen oder gesundheitlichen Gründen nicht scannen lassen wollen? Gleichzeitig sorgt das neue System bei Vielreisenden, Vielfliegern und Grenzpendlern für Verunsicherung – wie reibungslos die Einführung verläuft, ist noch unklar. In sozialen Netzwerken mehren sich bereits Berichte über lange Wartezeiten und technische Probleme bei den ersten Tests in Wien. Die EU gibt sich entschlossen – das neue System sei ein „Meilenstein moderner Migrationskontrolle“. Doch für viele ist es auch ein weiteres Puzzleteil in der Entwicklung hin zum total digitalen Bürger, der an jeder Grenze erfasst, gespeichert und ausgewertet wird. Sicher ist: Der klassische Pass-Stempel ist Geschichte. Die Zukunft gehört dem Scanner – und der Datenbank dahinter. Was wie Effizienz klingt, ist für andere der Beginn einer neuen Kontrollära. Europa betritt digital gesichert Neuland – doch wer schützt den Menschen, wenn die Technik versagt oder missbraucht wird?
DIGITALES AUGE AN DER GRENZE! BIOMETRISCHE KONTROLLEN STARTEN IN DER EU – WIEN MACHT DEN ANFANG, DER PASS-STEMPEL HAT AUSGEDIENT!
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